Rheinische Post Duisburg

Diese Niederlage macht Buchholz Mut

- VON THOMAS KRISTANIAK

Landesliga: Der FSV behält im Stadtderby mit 2:0 gegen die abstiegsbe­drohte Elf von Viktoria Buchholz die Oberhand. Dennoch ist Viktoria-Trainer Michael Roß zufrieden. „Meine Mannschaft kann aufrecht vom Platz gehen.“

FUSSBALL Michael Roß applaudier­te seiner Mannschaft und machte einen zufriedene­n Eindruck. Der Trainer des Fußball-Landesligi­sten Viktoria Buchholz sah nicht so aus, als hätte seine Mannschaft gerade das Derby beim FSV Duisburg verloren – hatte sie aber. Mit 2:0 (1:0) behielten die Gastgeber an der Warbruckst­raße die Oberhand und haben sich damit wieder ein wenig von der gefährdete­n Zone abgesetzt, während die Grün-Schwarzen als Vorletzter weiterhin in großer Abstiegsge­fahr schweben.

Doch der Auftritt in Hamborn machte dem Aufsteiger Mut für die kommenden Aufgaben. „Ich hatte vorher gesagt, dass wir hier aufrecht vom Platz gehen wollen – und das können wir“, resümierte Roß nachher. Von der Papierform her war seine Mannschaft als klarer Außenseite­r in die Partie gegangen, zumal der in der Winterpaus­e runderneue­rte FSV eine starke Vorbereitu­ng hingelegt hatte. „Das muss ein klarer Sieg werden, sonst war die ganze Arbeit umsonst“, forderte Klubchef Erol Ayar vor dem Spiel.

Nach elf Minuten schien es so, als würde seine Mannschaft genau auf dieses Ziel zusteuern. Ibrahim Bayraktar kam elf Metern vor dem Tor in halblinker Position zum Schuss und überwand Viktoria-Keeper Maik Hoppe zum 1:0. Ja, Hoppe: Der Routinier, im Sommer 2015 freiwillig zur Reserve gewechselt, nahm den Platz des verletzten Timo Mohr ein, dessen eigentlich­er Ersatz Dustin Leupold auf der Bank saß. Mit Marc Mallwitz und Azzawi Zaidan Khalaf mischten zwei weitere Akteure aus dem Kreisliga-A-Team von Beginn an mit.

Auf der Gegenseite bot FSVCoach Denis Tahirovic mit Aleksandar Zivkovic, Emir Alic, Erhan Mutlu, Edin Husic und Ibrahim Bulut alle prominente­n Winter-Zugänge auf. Der 1,92-Meter-Mann Bulut, aus Hohenlimbu­rg gekommen, startete in vorderster Spitze und agierte dort meist unglücklic­h. Von seinen zahlreiche­n Chancen hätte er mindestens eine verwerten müs- sen – beispielsw­eise in der 39. Minute, als der bärenstark­e Bayraktar von links in die Mitte passte, Bulut aber zu spät schaltete und nicht rechtzeiti­g kam, um die Kugel ins verwaiste Tor zu drücken. Die besseren Chancen hatte eindeutig der FSV, doch rein optisch bewegten sich beide Konkurrent­en nahezu auf Augenhöhe, weil die Viktoria unerwartet mutig agierte und durch die Bank tapfer kämpfte. Auch nach dem Wechsel war freilich wieder ein bisschen Glück dabei, als erneut Bulut völlig frei zum Kopfball kam, den Ball aber über die Latte setzte.

Den letztlich entscheide­nden Rückschlag kassierten die Gäste in der 77. Minute, als Lennart Höveler sich nach dem Geschmack von Schiedsric­hter Thiemo Bartsch bei einem eigenen Einwurf etwas zu weit mit dem Ball nach vorn bewegte und dafür die gelbe Karte kassierte – Pech für ihn, dass es die zweite war und damit Rot folgte. „Da muss man doch Fingerspit­zengefühl zeigen. Der macht uns alles kaputt!“, schimpfte Michael Roß an der Seitenlini­e.

Trotzdem wäre fast noch der Ausgleich geglückt, als Alexander Klug nach einem Freistoß ungedeckt köpfen durfte, aber den Kasten verfehlte. Drei Minuten vor Schluss machte dann Hakan Yildirim – wieder nach Vorarbeit von Bayraktar – den Sack endgültig zu.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Kein glückliche­s Debüt: FSV-Angreifer Ibrahim Bulut (rotes Trikot) hatte zahlreiche hundertpro­zentige Chancen, die er aber allesamt ungenutzt ließ.

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