Die makellose Bilanz des Aushilfstrainers Jörg Kessen
FUSSBALL (kew) Pudelnass und pudelwohl erklärte der „Aushilfstrainer“des Fußball-Landesligisten Duisburger SV 1900 seinen „Rücktritt“. 3:0 (1:0) gewannen die Wanheimerorter ihr verregnetes Heimspiel gestern gegen den VfL Repelen und bescherten Jörg Kessen eine makellose Bilanz. „Zwei Siege in den Testspielen und einer in der Meisterschaft, das kann sich sehen lassen“, sagte Coach Kessen, der eigentlich als Sportlicher Leiter beim DSV tätig ist. Weil Bruder Ralf, der Trainer der 1900er zwei Wochen Ferien machte, vertrat ihn Jörg. Und das mit großem Erfolg.
Ralf Kessen, schon am Vormittag zurück in Duisburg, stellte sich derweil in den Dienst des Vereins und spionierte das Spiel der Sportfreunde Königshardt gegen den TuS Essen-West aus. Das sind die beiden nächsten Gegner des DSV.
Nach dem 3:0 im ersten Spiel nach der langen Winterpause kann der Cheftrainer ganz entspannt seinen Job „zurückfordern“. Durch den ebenso verdienten wie nie gefährdeten Sieg, kuscheln sich die 1900er sehr kommod im Mittelfeld ein. Die Partie gestern war praktisch nach neun Minuten entschieden. Nach einem überaus kuriosem Treffer. Robin Bertok, der Keeper der Gäste, ist volle 2,06 Meter groß. Ein Fußballtor ist 2,44 hoch. 21 Zentimeter ist der Durchmesser eines Balls. Die Maße sind wichtig, um Präzisionsarbeit zu beschreiben. Der Wanheimerorter Emre Camdali klopfte den Ball aus gut 20 Meter einfach mal mit links und dem Außenrist aufs Tor. Die Kugel schlug direkt über dem Keeper gegen die Unterkante der Latte, tupfte auf die Linie und rollte träge ins Netz. Großes Staunen, wie das jetzt funktioniert hatte!
Wirklich gefährlich wurde es nur sehr selten im Reich von und in Reichweite von Torwart Keisuke Ishibashi. Ein Foul von Tobias Meier an Emre Camdali im Strafraum entschied die Partie. Den fälligen Elfmeter verwandelte Burak Öktem (68.) zum 2:0. Wenn man denn Meckern will: Das 3:0 hätte weit früher fallen können. Yannik Schürmann, Johannes Brors und Paul Ihnacho ließen klare Chancen aus. In der zweiten Minute der Nachspielzeit setzte Burak Öktem mit einem Schuss aus kurzer Distanz dem Warten aufs das dritte Tor und der Partie ein Ende. Weniger lustig war der Nachmittag für Tobias Schiek. Bei einem Zusammenprall nach 30 Minuten zog sich der Mittelfeldspieler einen Nasenbeinbruch zu.