Rheinische Post Duisburg

Müll und Fällungen ärgern Anwohner

- VON JAN LUHRENBERG

Wilde Müllkippen gibt es in Duisburg mehr als in vergleichb­aren Städten. Für die Wirtschaft­sbetriebe ist deren Beseitigun­g zu einer Art Sisyphusar­beit geworden. Kein Wunder, dass es sich beim Bürgermoni­tor oft um Müll dreht.

Wilde Müllkippen sind ein großes Problem in Duisburg. Im vergangene­n Jahr haben die Wirtschaft­sbetriebe (WBD) im kompletten Stadtgebie­t 6500 dieser Müllberge verzeichne­t. Das entspricht einer Abfallmeng­e von mehr als 650 Tonnen. Im Vergleich zu Städten mit ähnlich hoher Einwohnerz­ahl ist Duisburg dabei trauriger Spitzenrei­ter.

Gerhard Ufermann hat sich an den Bürgermoni­tor der Rheinische­n Post gewendet und dabei seinem Ärger über einen Müllberg Luft den Vorfall gemeldet, sagte er der RP. Er könne sich nicht erklären, warum die Müllkippe auch mehr als drei Monate später noch nicht beseitigt wurde. „Ich laufe täglich weiterhin am Müllhaufen vorbei“, berichtete er. Ufermann hat mehr und mehr den Eindruck gewonnen, dass die Stadt aufgegeben hat und nichts gegen solche Müllberge unternimmt: „Mich ärgert es sehr, dass nichts passiert und viele Sachen nicht mehr in Schuss gehalten werden, obwohl ich als Steuerzahl­er meinen Beitrag dazu leiste.“

Nachdem die Wirtschaft­sbetriebe durch unsere Redaktion informiert worden sind, nahmen sie sich unverzügli­ch des Problems an. „An mehreren Stellen sind zehn Quadratmet­er Laminat und zwei Kubikmeter Bauschutt mitgenomme­n worden“, sagt Silke Kersken von den Wirtschaft­betrieben. Sie könne sich nicht erklären, warum der Unrat nicht früher schon beseitigt worden ist: „Die Meldung lag vor und die Wirtschaft­sbetriebe sind an dieser Stelle auch zuständig, da es sich um öffentlich­es Gebiet handelt“, erklärt sie. Auch an anderen Stellen der Stadt, wie beispielsw­eise am Toeppersee, hat Ufermann beobachtet, wie wilde Müllkippen immer weiter wuchsen: „Nach mehreren Wochen lagen immer mehr Müllsäcke auf einem Haufen.“Ufermann plädiert dafür, dass wie in Dortmund eine „Müllstreif­e“durch die Stadt fährt und den Unrat einsammelt, bevor wilde Müllkippen entstehen.

Am Toeppersee gibt es nicht nur ein Problem mit wilden Müllkippen. Brigitta Nass hat beobachtet, dass auf der Rheinhause­r Seite des Sees am früheren Bahndamm seit einiger Zeit und in großem Umfang Bäume – vornehmlic­h alte und große Exemplare – abgeholzt werden. „Es sieht so aus, als sollte dort etwas Anderes entstehen. Wir als Bürger fragen uns, was die Stadt dort vorhat“, so Nass. Kersken berichtet, dass dort lediglich Förster ihrer Arbeit nachgegang­en sind: „Es wurden Bäume abgeholzt, um neu aufzuforst­en.“Wie bereits vergangene Woche berichtet, hatte die Stadt veranlasst, dass der Bereich des alten Güterbahnh­ofs zwischen Toeppersee und Jägerstraß­e südlich der Beekstraße entwickelt und naturnah umgestalte­t werden soll. Unter anderem seien zwei neue Hundeausla­ufbereiche vorgesehen. Dafür mussten zunächst die alten Bäume weichen.

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ARCHIVFOTO­S: VERANSTALT­ER/DLRG Privat organisier­te Müllsammel­aktionen rund um den Toeppersee (links) gibt es häufiger. Rechts das idyllische Areal aus der Luft.
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