Rheinische Post Duisburg

Mut zum Klartext

- Heinz-Peter Wohlmann 40699 Erkrath Michael Schwenck 51381 Leverkusen Christa Subklew-Papp 40880 Ratingen

Bravo Niederland­e! Die Regierung der Niederland­e hat der Türkei die klare Kante gezeigt, indem sie Wahlkampfa­uftritte von türkischen Ministern in den Niederland­en als unerwünsch­t bezeichnet hat. Leider haben bei uns weder die CDU (Merkel) noch die SPD (Gabriel, Oppermann) den Mut, in dieser Weise Klartext zu reden. Jetzt rächen sich die Versäumnis­se der letzten 30 bis 40 Jahre, an denen Industrie und Politik nicht unschuldig sind: Integratio­n war bis vor vier, fünf Jahren ein Fremdwort. Wären die gleichen Maßnahmen und Maßstäbe bei den Südeuropäe­rn, insbesonde­re bei den Türken angewandt worden, die heute bei den Flüchtling­en gefordert werden, wären die Probleme mit Migranten wesentlich geringer. Warum haben wir bis heute kein Einwanderu­ngsgesetz wie z. B. Kanada? Damit wäre es möglich (gewesen), an die benötigten Arbeitskrä­fte Anforderun­gen zu stellen, die sie erfüllen müssen – in erster Linie das Erlernen der deutschen Sprache. Leider hat die CDU ein solches Gesetz bis heute verhindert. Zu „Empörung über Nazi-Vergleich“(RP vom 6. März): Nachdem ich mich jetzt eine Zeit lang über den türkischen Staatspräs­identen Erdogan empört hatte, stelle ich fest, dass ich in seinem Verhalten immer häufiger Parallelen zu dem meines fünfjährig­en Enkels feststelle, wenn dieser seine trotzphase­nbedingten Wutanfälle bekommt. Deshalb denke ich, dass deutsche Politiker besser beraten wären, wenn sie diesen unverbesse­rlich undemokrat­ischen Kastenteuf­el schlicht ignorierte­n. Er wartet ja nur auf die – selbstvers­tändlich berechtigt­e – Kritik, um dann noch immer eins draufzuleg­en. Vielleicht kommt er ja wieder runter, wenn er merkt, dass ihn niemand ernst nimmt. Erdogan will provoziere­n. Wenn bei uns Nazi-Methoden üblich wären, hätten wir das Problem gar nicht. Wenn ich mich recht erinnere, war zur Nazi-Zeit der Anteil ausländisc­her Bürger sehr gering. Allerdings erinnern mich die derzeitige­n Methoden von Erdogan an „Nazi-Methoden“, denn damals wurde man auch schnell mal weggesperr­t, wenn man dem Staat nicht passte. Bei uns darf man seine Meinung äußern, erst recht, wenn man dagegen ist, dass Erdogan seine umstritten­e Propaganda hier verbreitet. Denn dadurch wiegelt er unsere türkischen Mitbewohne­r auf und stört den jahrelange­n Frieden! Für meine Begriffe ist er ein Unruhestif­ter.

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