Rheinische Post Duisburg

MSV: Warten auf den großen Sturm

- VON DIRK RETZLAFF

Die Zebras wollen heute im Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt mehrere Knoten platzen lassen. Nach zwei Niederlage­n in Folge und 417 Minuten ohne Torerfolg nimmt der Druck auf den Spitzenrei­ter zu.

FUSSBALL Für heute ist in Duisburg Sturm angesagt. Das sagen die Wetterfrös­che voraus. Ilia Gruev, Trainer des Fußball-Drittligis­ten MSV Duisburg, wünscht sich zudem einen Sturm auf dem Platz. Um 14 Uhr trifft der MSV in seiner Arena auf Rot-Weiß Erfurt (live im WDRFernseh­en und im Internet-Livestream unter www.wdr.de). Dann sollen gleich mehrere Knoten platzen. Nach 417 Minuten ohne Tor soll es nach den Vorstellun­gen der Meideriche­r im gegnerisch­en Tor wieder einschlage­n. Das reicht aber nicht: Drei Punkte sollen her.

Nach den zwei Niederlage­n in Folge bemühen sich die Verantwort­lichen und Spieler des MSV Duisburg darum, Gelassenhe­it auszustrah­len. Sportdirek­tor Ivica Grlic macht in Optimismus: „Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen Erfurt den Bock umstoßen.“Ilia Gruev mahnt zur Ruhe und Mittelfeld­spieler Martin Dausch sagt: „Wir werden wieder Tore schießen.“

Der einst so komfortabl­e Vorsprung der Meideriche­r hat sich mittlerwei­le erheblich reduziert. Die Sportfreun­de Lotte müssen noch zwei Begegnunge­n nachholen, deshalb ist die aktuelle Tabelle schief. Zwei Lotter Siege dazugerech­net, würde der Vorsprung der Meideriche­r auf den Relegation­splatz nur zwei Zähler betragen.

Zumindest der heutige Gegner kann den Duisburger­n im Aufstiegsr­ennen nicht in die Quere kommen. Die Erfurter haben – wie auch der FSV Zwickau – keine Zweitliga-Lizenz beantragt. Bei fünf Punkten Rückstand zum dritten Platz könnten die Thüringer das noch bereuen, doch Vereinsspr­echer Wilfried Mohren betont: „Der Klassenerh­alt ist unser Ziel.“

Erfurt will zwar nicht aufsteigen, dafür aber trotzdem an der Wedau gewinnen. Der Ex-Klub von Trainer Ilia Gruev, der in Erfurt als Spieler und U-19-Trainer aktiv war, gewann drei der letzten vier Spiele mit 1:0 – zweimal schlug RWE dabei in der Fremde zu. Mit dieser Serie distanzier­te sich Erfurt von den Abstiegsrä­ngen. Mit Carsten Kammlott, den Gruev einst in Erfurt in der Jugend trainierte, können die mit Toren nicht verwöhnten Duisburger Fans in der Arena heute einen Mann sehen, der schon zweistelli­g (zehn Tore) getroffen hat. Das gibt es an der Wedau nicht alle Tage. Für das heutige Spiel fällt Außenverte­idiger Nico Klotz weiterhin verletzt aus. Andreas Wiegel kehrt nach Gelbsperre wieder in den Kader zurück. Somit hat Ilia Gruev viele Optionen. Als Klotz-Vertreter konnte Mittelfeld­spieler Tugrul Erat am vergangene­n Dienstag auf der rechten Abwehrseit­e den Trainer überzeugen. „Er hat das sehr gut gemacht, zudem ist er ein Spieler, der auch offensiv Impulse setzen kann“, so Gruev. Für die gelernten Außenverte­idiger Fabio Leutenecke­r und Dan-Patrick Poggenberg bleibt somit heute maximal ein Platz auf der Bank. In Kiel brachte Gruev mit Simon Brandstett­er nur eine „echte“Spitze. Das dürfte auf dem eigenen Platz heute anders sein, sodass es ein Gerangel um drei freie Plätze im Mittelfeld – Fabian Schnellhar­dt ist bekanntlic­h gesetzt – geben wird. Martin Dausch auf dem Flügel: Das ist ungewöhnli­ch, hat es aber auch schon gegeben. Damit könnte heute eine Pause für Zlatko Janjic einher gehen.

Bei Branimir Bajic, dessen Comeback heute anstehen könnte, handelt es sich derzeit übrigens nicht um ein „schleichen­des Karriereen­de“. Wie MSV-Geschäftsf­ührer Peter Mohnhaupt am Freitag auf Anfrage der Sportredak­tion erklärte, steht der 37-Jährige, der in der Rückrunde noch nicht zum Einsatz kam, noch bis Sommer 2018 ligenunabh­ängig beim MSV Duisburg unter Vertrag.

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FOTO: STEPHAN EICKERSHOF­F Kingsley Onuegbu hat hier Klärungsbe­darf. Heute geht es aber um Tore und nicht um Worte.

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