Rheinische Post Duisburg

Die Geburtsstu­nde des MSV-Museums

- VON DIRK RETZLAFF

Zebra-Anhänger gründeten einen Museumsver­ein. Jetzt suchen sie den geeigneten Ort und Geldgeber.

FUSSBALL Das gab es in der aktiven Zeit von Dietmar Linders nie: Der ehemalige Torwart des MSV Duisburg erschien gestern auf Krücken in der Arena. „Achillesse­hne“, stöhnte der 76-Jährige. Linders zählte zu den Ehrengäste­n bei der Pressekonf­erenz des neuen Vereins „MSV Museum e.V.“. Was derzeit nur ein Verein ist, soll spätestens in fünf Jahren auch tatsächlic­h ein Museum, das die Geschichte der Zebras dokumentie­rt, sein.

Viele große Vereine haben eigene Museen. Die Geschichte des MSV Duisburg ist hingegen derzeit bei einigen Fans in Kellern oder Dachböden – so zum Beispiel beim Buchholzer Wolfgang Berndsen – verstaut. Berndsen brachte zur gestrigen Pressekonf­erenz ein besonderes Exponat mit: den „Pokal der Tränen“. „Ein früherer Chefordner hat den mal aus Hochofensc­hlacke ge- fertigt. In Anlehnung daran, dass der MSV in seiner Geschichte nur sehr selten Pokale gewonnen hat“, wie Berndsen berichtete.

Der „Pokal der Tränen“und unzählige weitere Erinnerung­sstücke sollen mittelfris­tig in einem Museum, das eine Fläche von 600 bis 1000 Quadratmet­ern haben soll, zu sehen sein. „Wir wollen den Fans und Sammlern eine Heimat geben“, sagt Vorstandss­precher Volker Bau- mann. Die spannendst­e Frage – wo denn das Museum entstehen soll – kann das Team noch nicht beantworte­n. Der Museumsver­ein, der vom MSV Duisburg unabhängig ist, hat derzeit drei Orte im Blick: einen Platz in der Arena oder in Arenanähe, einen Platz am Vereinsgel­ände des MSV an der Westender Straße und einen Platz im Landschaft­spark Nord. Baumann: „Wir wollen das Museum an einem Ort etablieren, der zu einer festen Anlaufstel­le werden soll. Es macht keinen Sinn, wenn nach zwei Monaten niemand mehr kommt.“Der gemeinnütz­ige Verein finanziert sich über Mitgliedsb­eiträge, Spenden und Sponsoren. Der Jahresbeit­rag liegt bei 19,02 Euro. Fördermitg­lieder (190,20 Euro) und Premiummit­glieder (1902 Euro) können das Projekt mit höheren Summen unterstütz­en.

Auch ohne Museumsgeb­äude will der Verein seine Exponate den Fans präsentier­en. Die Ausstellun­g zum 100-jährigen Vereinsbes­tehen im Kultur- und Stadthisto­rischen Museum im Jahr 2002 und die Ausstellun­g in einem Buchholzer Pfarrheim vor sechs Jahren waren einige der wenigen Gelegenhei­ten, zu denen Fans in der MSV-Geschichte stöbern konnten. Der Verein will einen Teil seiner Exponate nun künftig öfter ausstellen – zum Beispiel an spielfreie­n Wochenende­n in der Arena.

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FOTO: MILBRET Gelebte Tradition: Museums-Vorstandss­precher Volker Baumann (Mitte) mit den MSV-Legenden Bernard Dietz (links) und Günter Preuß.

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