Rheinische Post Duisburg

Friemershe­im: Ideen für die Kaiserstra­ße

- VON DANIEL CNOTKA

Kaufleute und der Bauvereins-Vorsitz halten die Grundverso­rgung im Stadtteil für gesichert.

Rund um die Kaiserstra­ße, der Einkaufszo­ne Friemershe­ims, gibt es laut Aussage des örtlichen Spar- und Bauvereins rund 30 Ladenlokal­e. Zwölf bis 15 Prozent davon stehen aktuell leer, unter anderem zwei Gaststätte­n. Die Note mangelhaft, wie jüngst von der hiesigen CDU vergeben, sehen Spar- und Bauvereins-Vorsitz Dietmar Vornweg und auch der Vorstand der Interessen­gemeinscha­ft (IG) der Kaufleute und Handwerker keinesfall­s.

„Natürlich bedauern wir den Weggang des Edeka-Supermarkt­es an der Kronprinze­nstraße“, sagen Vornweg und die beiden IG-Vorstände Markus Gohres und Dirk Kennel. Allerdings seien die Grundverso­rgung und einiges darüber hinaus absolut gesichert. „Das Uhrengesch­äft an der Kaiserstra­ße besteht seit 70 Jahren, ganz Rheinhause­n bringt dort Uhren zum reparieren hin“, sagt Markus Gohres. Mit dem Stichwort Rheinhause­n meinen die drei Männer vorwiegend Hochemmeri­ch mit seinem massiven Leerstand rund um die Fußgängerz­one Friedrich-Alfred-Straße, „dort macht sogar ein Aldi zu.“

Vornweg, Kennel, und Gohres sehen Friemershe­im auf dem richtigen Weg und weit weg von öden und leerstands­geprägten Stadtteilz­entren wie Hochemmeri­ch oder Hochheide. Es bestehe aber dringender Handlungsb­edarf, selbstvers­tändlich bräuchte man einen Vollversor­ger. Und potenziell­e Standorte gebe es auch. Vornweg schlägt eine Fläche an der Behringstr­aße/ Wilhelmstr­aße ebenso vor wie Areale an der Kruppstraß­e in Discounter­nähe oder den Marktplatz an der Kaiserstra­ße. „Wichtig ist es, ein Einkaufser­lebnis zu schaffen.“Das habe die frühere Edeka-Betreiberi­n nicht geschafft. Man hätte dort dringend modernisie­ren müssen, sagen die drei Friemershe­imer.

Den Spar- und Bauverein und auch die Kaufleute-IG sieht Vornweg in der Pflicht. Es gelte, die Kaiserstra­ße interessan­ter zu machen, „was fehlt, ist unter anderem spannende Gastronomi­e. Ich persönlich hätte gerne einen Hi-Fi-Laden. Was aber schwierig zu realisiere­n ist, da es für einen möglichen Betreiber mit hohem unternehme­rischen Risiko verbunden ist.“

Eine Idee will Vornweg gemeinsam mit den Kaufleuten angehen, „wir möchten leerstehen­de Ladenlokal­e beleben, indem wir sie einrichten.“So könnten unter anderem Landwirte aus der Region kommen und müssten lediglich ihre Kisten in das Lokal räumen. Der Bauverein wäre bereit, Geschäftsl­okale für bis zu ein Jahr kostenlos zur Verfügung zu stellen, „danach könnte man dann schauen, wie der Beitrag der Nutzer aussehen könnte“, so Vornweg, der sich auch um eine NeuNutzung des leerstehen­den Bahnhofslo­kals bemüht.

Der noch bis 2021 vertraglic­h gebundene Bauvereins-Chef verfolgt bekanntlic­h seit Jahren eine Art Masterplan für den Stadtteil. So würde er gerne rund um die Kaiserstra­ße zehn bis zwölf neue zweieinhal­bgeschossi­ge Häuser mit bis zu 80 Wohnungen entstehen lassen. Betroffen wäre davon auch der Bereich der Anlage des Tennisclub­s Borussia. Die gelben Filzkugeln fliegen auf städtische­n Boden sowie auf einem Areal der Kirchengem­einde. „Eins ist aber klar: So lange der Verein aktiv ist, gehen wir da nicht ran“, sagt Vornweg. Will heißen, zum 100jährige­n Bestehen des Bauvereins im Jahr 2019 wird das wohl nichts, avisiert seien die Pläne eher für die 2020-er-Jahre.

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FOTOS (2): TANJA PICKARTZ Blick in die Kaiserstra­ße: Kaufkraft sei durchaus vorhanden, sagen die Experten (li.). Eine leerstehen­de Gasstätte: Es fehlt an Gastronomi­e.
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