Friemersheim: Ideen für die Kaiserstraße
Kaufleute und der Bauvereins-Vorsitz halten die Grundversorgung im Stadtteil für gesichert.
Rund um die Kaiserstraße, der Einkaufszone Friemersheims, gibt es laut Aussage des örtlichen Spar- und Bauvereins rund 30 Ladenlokale. Zwölf bis 15 Prozent davon stehen aktuell leer, unter anderem zwei Gaststätten. Die Note mangelhaft, wie jüngst von der hiesigen CDU vergeben, sehen Spar- und Bauvereins-Vorsitz Dietmar Vornweg und auch der Vorstand der Interessengemeinschaft (IG) der Kaufleute und Handwerker keinesfalls.
„Natürlich bedauern wir den Weggang des Edeka-Supermarktes an der Kronprinzenstraße“, sagen Vornweg und die beiden IG-Vorstände Markus Gohres und Dirk Kennel. Allerdings seien die Grundversorgung und einiges darüber hinaus absolut gesichert. „Das Uhrengeschäft an der Kaiserstraße besteht seit 70 Jahren, ganz Rheinhausen bringt dort Uhren zum reparieren hin“, sagt Markus Gohres. Mit dem Stichwort Rheinhausen meinen die drei Männer vorwiegend Hochemmerich mit seinem massiven Leerstand rund um die Fußgängerzone Friedrich-Alfred-Straße, „dort macht sogar ein Aldi zu.“
Vornweg, Kennel, und Gohres sehen Friemersheim auf dem richtigen Weg und weit weg von öden und leerstandsgeprägten Stadtteilzentren wie Hochemmerich oder Hochheide. Es bestehe aber dringender Handlungsbedarf, selbstverständlich bräuchte man einen Vollversorger. Und potenzielle Standorte gebe es auch. Vornweg schlägt eine Fläche an der Behringstraße/ Wilhelmstraße ebenso vor wie Areale an der Kruppstraße in Discounternähe oder den Marktplatz an der Kaiserstraße. „Wichtig ist es, ein Einkaufserlebnis zu schaffen.“Das habe die frühere Edeka-Betreiberin nicht geschafft. Man hätte dort dringend modernisieren müssen, sagen die drei Friemersheimer.
Den Spar- und Bauverein und auch die Kaufleute-IG sieht Vornweg in der Pflicht. Es gelte, die Kaiserstraße interessanter zu machen, „was fehlt, ist unter anderem spannende Gastronomie. Ich persönlich hätte gerne einen Hi-Fi-Laden. Was aber schwierig zu realisieren ist, da es für einen möglichen Betreiber mit hohem unternehmerischen Risiko verbunden ist.“
Eine Idee will Vornweg gemeinsam mit den Kaufleuten angehen, „wir möchten leerstehende Ladenlokale beleben, indem wir sie einrichten.“So könnten unter anderem Landwirte aus der Region kommen und müssten lediglich ihre Kisten in das Lokal räumen. Der Bauverein wäre bereit, Geschäftslokale für bis zu ein Jahr kostenlos zur Verfügung zu stellen, „danach könnte man dann schauen, wie der Beitrag der Nutzer aussehen könnte“, so Vornweg, der sich auch um eine NeuNutzung des leerstehenden Bahnhofslokals bemüht.
Der noch bis 2021 vertraglich gebundene Bauvereins-Chef verfolgt bekanntlich seit Jahren eine Art Masterplan für den Stadtteil. So würde er gerne rund um die Kaiserstraße zehn bis zwölf neue zweieinhalbgeschossige Häuser mit bis zu 80 Wohnungen entstehen lassen. Betroffen wäre davon auch der Bereich der Anlage des Tennisclubs Borussia. Die gelben Filzkugeln fliegen auf städtischen Boden sowie auf einem Areal der Kirchengemeinde. „Eins ist aber klar: So lange der Verein aktiv ist, gehen wir da nicht ran“, sagt Vornweg. Will heißen, zum 100jährigen Bestehen des Bauvereins im Jahr 2019 wird das wohl nichts, avisiert seien die Pläne eher für die 2020-er-Jahre.