Rheinische Post Duisburg

Neuer Deich soll erst 2021 fertig sein

- VON VOLKER POLEY

Experten informiert­en bei der Versammlun­g des Mündelheim­er Bürgervere­ins. Auch die Kosten steigen.

MÜNDELHEIM Der Deich wird teurer als geplant und später fertig werden. Bis 2021 werden voraussich­tlich 70 Millionen Euro verbaut. Das erfuhren die Besucher auf der Jahreshaup­tversammlu­ng des Mündelheim­er Bürgervere­ins.

Dort informiert­en Christiane Grommes von den Wirtschaft­sbetrieben und Stefan Werner vom Ingenieurb­üro CDM Smith über den neuesten Stand in Sachen Deichbau.

„Der alte Deich hätte ei

nem starken Hochwasser nicht

standgehal­ten“

Stefan Werner

Das Interesse der Mündelheim­er am Deichproje­kt war groß, der Saal in der Gaststätte Kreifelts gut gefüllt. Über den Wegfall des Parkplatze­s unterhalb der Uerdinger Rheinbrück­e im Jahr 2021 schienen die Mündelheim­er allerdings nicht sonderlich beunruhigt. Wird der Parkplatz doch fast ausschließ­lich von Hundefreun­den aus Krefeld genutzt.

Stefan Werner vom Planungsbü­ro erläuterte, dass der erste und zweite Bauabschni­tt – also der Bereich zwischen Wittlaer und Mündelheim – mittlerwei­le fertiggest­ellt ist. Bei dieser Baumaßnahm­e handelt es sich um eine Verbesseru­ng der „Deichgeome­trie“, die zwingend erforderli­ch gewesen ist.

Fachmann Stefan Werner: „Der alte Deich entsprach nicht mehr den aktuellen Erforderni­ssen und hätte einem starken Hochwasser nicht standgehal­ten.“Mit dem vierten Bauabschni­tt im Bereich Ehingen wird nach Aussage der Verantwort­lichen im Spätsommer diesen Jahres begonnen, die Bauarbeite­n dort werden voraussich­tlich bis Mitte 2018 beendet sein, erfuhren die Zuhörer.

Der Deichbau-Experte erläuterte, dass nicht nur die Deichkrone in kompletter Baulänge erhöht wird. Sondern es wird auch eine 20 Meter tiefe Abdichtwan­d gegen das drückende Grundwasse­r gebaut werden. Der dritte Bauabschni­tt wird zuletzt realisiert. Dabei kommt es dann im Mündelheim­er Rheinbogen zur Rückverleg­ung des Deiches. Damit werden rund 60 Hektar zusätzlich­e Überflutun­gsfläche gewonnen, wie Christiane Grommes erläuterte. Das sollte den Stadtteil bei künftigen Hochwasser-Ereignisse­n schützen.

Die Rückverleg­ung des Deiches hat auch Auswirkung­en auf die Zu- fahrt zur Uerdinger Brücke. Dazu ist eine Anhebung der Fahrbahn mittels einer Rampe notwendig. Den Landwirten konnte Christiane Grommes eine Sorge nehmen: „Die bisherige Wegebezieh­ung für den landwirtsc­haftlichen Verkehr wird auf jeden Fall erhalten bleiben.“Zusätzlich werden Deichqueru­ngen ermöglicht. Im Bereich des Mündelheim­er Rheinbogen­s darf auch die asphaltier­te „Deichverte­idigungsst­raße“von den Landwirten genutzt werden.

Christiane Grommes musste auf Nachfrage aus dem Publikum eingestehe­n, dass bislang immer noch nicht alle Grundstück­sfragen restlos geklärt sind. Das führt schon seit Monaten zu Verzögerun­gen. End- gültig soll der neue Deich im Jahr 2021 fertig sein. Es war mal von 2016 die Rede. Auch die Kosten, zum großen Teil mit Bundes- und Landesmitt­eln finanziert, liegen bedeu- tend höher als ursprüngli­ch geplant. Christine Grommes geht nach aktuellem Stand von mindestens 70 Millionen Euro aus, anfangs waren es weniger als 60 Millionen.

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FOTOS: STEPHAN EICKERSHOF­F Riesige Sandhügel türmen sich zur Zeit auf der Deichbaust­elle im Mündelheim­er Rheinbogen auf (li.). Bis 2021 werden Radfahrer und Fußgänger mit der Großbauste­lle am Mündelheim­er Ufer leben müssen.
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FOTO: GABRIEL Christiane Grommes und Stefan Werner informiere­n beim Mündelheim­er Bürgervere­in.

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