Traditionsreiche Metzgerei mit Smiley
Seit über 125 Jahren versorgt Familie Hirtz ihre Kunden mit Fleisch und Wurst. Die wohl älteste Metzgerei in Laar wurde bereits zum sechsten Mal in Folge und als einziges Facheschäft der Stadt für ihren Verbraucherschutz ausgezeichnet.
Stolz präsentiert Eckhard Hirtz die Urkunde mit dem Smiley. Die älteste Metzgerei Duisburgs führt als einzige den sogenannten NRWSmiley. Schon seit 2012 bekommt die Metzgerei jährlich die Auszeichnung verliehen. Das kleine gelb-lächelnde Enblem verweist auf einen guten Betrieb, der mit Lebensmitteln im Sinne des Verbraucherschutzgesetzes arbeitet. Die Metzgerei E. Hirtz erzielte im Rahmen der amtlichen Betriebskontrolle überdurchschnittliche Ergebnisse und konnte so einen der begehrten NRW-Smileys beantragen.
Wer den Laden der Hirtz Metzgerei an der Apostelstraße 6 in Laar betritt, spürt von Beginn an die traditionsreiche Atmosphäre der Filiale. Jeder Kunde muss nach der Eingangstüre unter dem Familienwappen mit dem springenden Hirsch durch. Die Unterzeile des Wappens „seit 1888“zeigt, was an diesem Ort wichtig ist: Familie und Tradition. Eckhard Hirtz, der bereits in fünfter Generation die Metzgerei zusammen mit seiner Frau Anja führt, steht hinter der Theke und begrüßt freundlich die Kunden. „99 Prozent sind Stammkunden, fremde Gesichter sind die Ausnahme“, sagt er. Laufkundschaft gebe es aufgrund der Lage kaum. „Früher waren andere Zeiten, der Ortsteil war lebendiger und davon hat unser Standort natürlich profitiert“, erzählt der Inhaber.
Die Firmengeschichte der Metzgerei Hirtz beginnt vor rund 130 Jahren mit dem Ur-Urgroßvater des jetzigen Inhabers, Joseph Hirtz, der 1833 in Eschweiler geboren wurde. Der wirtschaftliche Aufschwung in der Industrialisierung führte, wie in anderen Ruhrgebietsteilen auch in Duisburg zu einem rasanten Bevölkerungsanstieg. Im Rahmen des Strukturwandels entwickelte sich das verschlafene Laar zu einem boomenden Industrieort. Mit Kohle und Stahl und der Aktiengesellschaft „Phoenix“stieg die Einwohnerzahl in dem Stadtteil von 300 im Jahr 1845 auf circa 10.000 Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts.
Joseph Hirtz scheint damals mit der Firmengründung den richtigen Zeitpunkt gewählt zu haben. Das Geschäft hat den Wandel der Zeit, mit Weltkriegen und Rezessionen miterlebt und überlebt. Die Gründe kann sich der Metzger nur so erklären, „es lag wohl vor allem an viel Herzblut“– und an der Qualität der Waren.
Besonders viel Wert lege das Ehepaar Hirtz auf hochwertige Produkte, die es verarbeitet. „Hier kann man den Beruf quasi schmecken. Ein Besuch bei uns ist eine kleine Reise in die Vergangenheit, da hier Einkaufen wie zu Oma’s Zeiten gelebt wird“, sagt der Metzger, dem die individuelle Beratung der Kunden besonders wichtig ist. Neben seiner Ehefrau Anja, die aus Liebe ihren alten Beruf verließ und sich zur Fleischereifachverkäuferin ausbilden ließ, ist kein weiterer Mitarbeit in der Metzgerei beschäftigt. Damit sei sie nicht nur die älteste, sondern wahrscheinlich auch die kleinste Metzgerei Duisburgs, so die Hirtz.
Die Smiley-Bewertung, die auf freiwilliger Teilnahme basiert, soll in Zukunft durch ein verpflichtendes Kontrollbarometer als neues Qualitätssiegel für LebensmittelBetriebe in NRW abgelöst werden. Die Landesregierung hat einen ent- sprechenden Gesetzesentwurf bereits beschlossen. Betriebe sollen zukünftig verpflichtet werden, das Barometer nach 36 Monaten für Kunden leicht zugänglich zu machen. So können Verbraucher möglicherweise leichter die Hygiene der Betriebe überprüfen. Egal wie es kommt: Bei der Metzgerei Hirtz macht man sich keine Sorgen, denn schon heute stimmt alles.