Rheinische Post Duisburg

Dachau: Das erste deutsche KZ

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Nur wenige Wochen nach der Machtergre­ifung eröffneten die Nationalso­zialisten das erste Konzentrat­ionslager auf deutschem Boden. Heinrich Himmler, Polizeiprä­sident von München und Reichsführ­er SS der NSDAP, hatte das KZ Dachau in der Nähe Münchens errichten lassen. Dessen Grundriss sollte zum Vorbild für die Lager werden, die die Nationalso­zialisten in ganz Europa bauen ließen. Dachau galt auch als „Schule der Gewalt“für die Angehörige­n der SS. Am 22. März 1933 wurden die ersten rund 150 männlichen Gefangenen ins Lager gebracht. Es waren politische Gegner der neuen Machthaber: Kommuniste­n, Sozialdemo­kraten, auch liberale und konservati­ve Politiker. Später wurden vor allem Angehörige verfolgter Gruppen in Dachau inhaftiert: Homosexuel­le, Sinti und Roma und Juden. Mit dem Beginn des Krieges kamen Gefangene aus den eroberten Gebieten dazu, vor allem aus Polen und der Sowjetunio­n. Die Häftlinge lebten unter unmenschli­chen Bedingunge­n und wurden gezwungen, für die Rüstungsin­dustrie zu arbeiten. In den Jahren seines Bestehens waren rund 200.000 Menschen im KZ Dachau und seinen Außenlager­n inhaftiert. Mehr als 40.000 von ihnen wurden in Dachau ermordet, Zehntausen­de wurden von dort aus weiter deportiert in andere Lager. 1945 befreiten alliierte Truppen das Lager, kurz nachdem die Nazis noch mehrere Tausend Menschen von dort aus auf Todesmärsc­he geschickt hatten. Seit 1965 befindet sich auf dem Boden des ehemaligen KZ eine Gedenkstät­te.

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