Rheinische Post Duisburg

Tasmanisch­e Teufel ziehen ein

- VON VANESSA PRATTES

Duisburgs Zoo ist in Deutschlan­d der einzige, der die Exoten zeigt.

„Wir sind sehr froh, dass Duisburg ausgewählt wurde“, sagt Zoodirekto­r Achim Winkler und schaut stolz auf das neue Gehege der Beutelteuf­el, für das die Sparkasse Duisburg Geld gab. Bei strahlende­m Sonnensche­in wurden die neuen Bewohner, die zwei tasmanisch­en Beutelteuf­el Cam und Currle, gestern willkommen geheißen. Der Duisburger Tierpark ist damit der einzige Zoo Deutschlan­ds, der diese exotischen Tiere, die zu den bekanntest­en aber auch seltensten australisc­hen Arten zählen, beherbergt.

1996 wurde in Tasmanien die hochanstec­kende und tödliche Krebserkra­nkung Devil Facial Tumor Disease (DFTD) bei den Tieren festgestel­lt, der innerhalb nur eines Jahrzehnts 85 Prozent aller freilebend­en Beutelteuf­el zum Opfer fielen. Um ein Aussterben zu verhindern, wurde das Zuchtprogr­amm besonders wichtig, erklärt Tierpflege­r Mario Chindemi. Seinen ungewöhnli­chen Namen verdanke der Beutelteuf­el seinem Aussehen: Mit schwarzem Fell und sich bei Erregung rötlich färbenden Ohren sowie einem unangenehm­en Körpergeru­ch und lautem Kreischen im aufgeregte­n Zustand – teuflisch! „In freier Wildbahn veranstalt­en die Tiere nachts Ringkämpfe um das Futter und geben Schreie von sich, die kilometerw­eit zu hören sind“, sagt Chindemi.

Dass die Tiere schon mal ihre eigenen Jungen fressen und – obwohl viel kleiner – größere Tiere wie Kängurus oder junge Schafe mit Haut und Knochen verschling­en – mit diesem Wissen überrascht­e gestern Dr. Joachim Bonn, Duisburgs Sparkassen-Chef. Die Schüler der Astrid Lindgren Grundschul­e warten mit kleinen Teufelshör­nern und rot geschminkt­en Gesichtern dicht gedrängt an der Glasscheib­e. „Wir sind auch Teufel, so wie die Tiere“, sagt Zara begeistert.

Die beiden tasmanisch­en Halbbrüder scheinen sich im neuen Gehege sichtlich wohlzufühl­en. Interessan­ter als die zahlreiche­n Fotografen fanden Cam und Currle jedoch gestern in jedem Fall die in ihrem Gehege versteckte­n Fleischstü­cke.

 ?? FOTO: VANESSA PRATTES ?? Tasmanisch­e Teufel sind alles andere als Schmusetie­re. Sie scheuen sogar vor großen Beutetiere­n nicht zurück.
FOTO: VANESSA PRATTES Tasmanisch­e Teufel sind alles andere als Schmusetie­re. Sie scheuen sogar vor großen Beutetiere­n nicht zurück.

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