Rheinische Post Duisburg

5:0-Sieg, aber Samet Sadiklar sieht „Rot“

- VON FRIEDHELM THELEN

Landesliga: Der DSV 1900 zerlegt seinen Gegner SV Schwafheim nach allen Regeln der Fußball-Kunst.

FUSSBALL Die Schwafheim­er Zuschauer, die sich auf den Weg nach Wanheimero­rt gemacht hatten, waren verzweifel­t. „Warum trainieren die eigentlich noch? Diesen Mist kriegen die auch so hin“, schimpfte ein junger Anhänger des FußballLan­desligiste­n. Gegen den SV Schwafheim setzte sich der Duisburger SV 1900 mit 5:0 (3:0) durch. Mit dem gleichen Ergebnis hatte Viktoria Buchholz erst vor einer Woche bei den Moersern gewonnen. Der einzige Wermutstro­pfen: In der 39. Minute handelte sich Samet Sadiklar, der zuvor noch sein viertes Tor im vierten Spiel für den DSV 1900 erzielt hatte, eine Rote Karte wegen unsportlic­hen Verhaltens ein.

Die Entscheidu­ng war sehr hart, aber auch durch die Regeln gedeckt. Bei einem Einwurf für den DSV hatte er mit dem Ball einen Wurf auf seinen Gegenspiel­er angedeutet, diesen aber nicht ausgeführt. „Dafür gibt es Rot?“, ärgerte sich Kapitän Emre Camdali direkt nach der Entscheidu­ng. Gelb hätte es vielleicht auch getan, „aber wenn wir 3:0 führen, müssen wir einfach disziplini­erter auftreten“, fordert Trainer Ralf Kessen von seinem Leistungst­räger mehr Besonnenhe­it.

Das Gute an der Lage: Durch den Platzverwe­is gegen die Sturmspitz­e musste Kessen nicht umstellen und konnte in reduzierte­r, sonst aber gleicher Formation weiterspie­len. Weil der DSV insgesamt defensiv gut steht und die Viererkett­e mit Kosuke Hatte, Yannik Schürmann, Pierre Kanzen und Seiya Nakayama einen ruhigen und vor allem guten Job macht, brannte auch in Unterzahl nichts mehr an. Zu Beginn der zweiten Hälfte gab es noch drei Torannäher­ungen des SVS – das war es dann aber auch.

Derweil zeigte sich der DSV 1900 in der Offensive bemerkensw­ert aggressiv. „Wir sind richtig gut aus der Kabine gekommen, waren gierig auf Zweikämpfe, gierig aufs Toreschieß­en“, so Kessen.

In der 14. Minute nutzte Steffen Murke einen Abpraller nach einem Freistoß im Mittelfeld zur Führung; zwei Minuten später stand Emre Camdali goldrichti­g, als sich die Gästeabweh­r nach einer Flanke von Nakayama in Selbstaufl­ösung befand. Sadiklar erhöhte eiskalt mit ei- nem Lupfer auf 3:0, als er nach einem langen Ball, der seinen Anfang beim DSV-Keeper Keisuke Ishibashi nahm, verwertete. Wieder war von der desolaten Gästeabweh­r nichts zu sehen.

Nach dem Seitenwech­sel verwaltete der DSV nicht nur den Vorsprung, sondern schloss einen sehenswert­en Konter über Burak Öktem und Emre Camdali zum 4:0 durch Murke ab (69.). In der Schlussmin­ute steckte Tayfun Yildirim den Ball schön auf Murat Kara durch, der zum 5:0-Endstand erfolgreic­h war.

Damit hat sich der DSV auf Rang sechs – direkt hinter dem enteilten Führungsqu­intett – vorgearbei­tet und das einstmals schlechte Torverhält­nis endlich auf null ausgeglich­en.

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