Taxi-Räuber muss für zweieinhalb Jahre in Haft
Wegen schwerer räuberischer Erpressung verurteilte das Amtsgericht Duisburg gestern einen 33jährigen Hochfelder zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Am 5. Oktober 2016 hatte er einen Taxifahrer mit einer Pistole bedroht und ihn genötigt, 400 Euro herauszugeben. Der 33-Jährige hatte sich nach Neuss und zurück nach Duisburg fahren lassen. Den Fahrpreis von 136 Euro hatte er allerdings nicht, seine ECKarte streikte. Als der Taxifahrer daraufhin mit ihm zur Polizei fahren wollte, zog der Angeklagte eine Gaspistole und nahm dem Fahrer sein Geld ab. Der 33-Jährige legte ein Geständnis ab. Leugnen wäre auch schwierig gewesen, da er sich bei seiner Wohnanschrift hatte abholen lassen und seine EC-Karte eingesetzt hatte. „Ich hatte meine Medikamente bei einem Bekannten in Neuss vergessen“, begründete der Hartz-IV-Empfänger die teure Taxi-Tour. Der Taxi-Fahrer erinnerte sich, dass der Angeklagte die Pistole mit den Worten zog „Ich wollte nicht, dass es so weit kommt“. Als der Mann sich in der City absetzen ließ, habe er sich noch entschuldigt, so der Zeuge. „Er sagte: Das sei nicht persönlich gemeint gewesen.“
Dem Schöffengericht beichtete der 33-Jährige, er habe Angst vor dem Drogenentzug gehabt. Bereits mit 14 hatte er erstmals Rauschgift probiert. Nach längerer Drogenund zwischenzeitlich auch Alkoholabhängigkeit landete er vor zwei Jahren bei Heroin. Aufgrund der Sucht billigte das Gericht ihm mildernde Umstände zu. Strafmildernd wirkte sich auch aus, dass es sich um keine geplante Tat handelte, die Beute vergleichsweise gering war und der Taxifahrer keinen bleibenden psychischen Schaden davon trug. Wirklich geholfen hätte dem Angeklagten nur eine Therapie. Doch für die Variante der Strafrückstellung zugunsten einer Behandlung fiel die Strafe um sechs Monate zu hoch aus. Und für eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt hatte ein Gutachter keine Erfolgsaussicht gesehen. Denn der Angeklagte hat Angst vor einer Entwöhnung, will auf keinen Fall auf Ersatzdrogen verzichten.
Dem Schöffengericht
beichtete der 33-Jährige, er habe
Angst vor dem Drogenentzug gehabt.