Ärger um Gewerbe und Landschaftsschutz
CDU und Linke unterstützen die Bürgerinitiative, die sich für das Landschaftsschutzgebiet engagiert. Die SPD fehlte.
HOMBERG/BAERL (RPN) Das Baugelände zwischen Homberg und Baerl bewegt die Gemüter in Wahlkampfzeiten ganz besonders. Die Bürgerinitiative „Die Hornitexter“hatte Politiker zum Rundgang durch das künftige Logistikzentrum geladen. Sie sollten sich ein Bild von den bereits errichteten 28.000 Quadratmetern Hallenbauten machen, die der Investor auf insgesamt mehr als 70.000 Quadratmeter erweitern möchte.
Das ist der Knackpunkt für die Bürgerinitiative, die sich dagegen wehrt, dass das Logistikzentrum in ein Landschaftsschutzgebiet erweitert wird. Genau darüber soll der Rat in seiner Sitzung am Montag, 8. Mai, entscheiden. Nach der Besichtigung melden sich zwei Parteien zu Wort. „Es ist unglaublich: Hier soll eine Wiese, die den Rhein mit dem Naherholungsgebiet verbindet, einer Halle weichen und ein bebautes Grundstück soll verkommen“, meint die CDU in Anspielung auf den ehemaligen Schacht Gerdt gleich nebenan. „Wenn hier eine Gastronomie mit Rheinblick, Veranstaltungsräume für Vereine und Bürger, vielleicht ein Bergbaumuseum und ein Ort zum Verweilen entsteht, dann ist das ein Mehrwert für unseren Stadtbezirk und die Region“, so die CDU in ihrer Stellungnahme. Nach der Ortsbesichtigung fasste auch die Partei Die Linke ihre Eindrücke zusammen. Ihr Fazit:
Stellungnahme der CDU „Das Landschaftsschutzgebiet nördlich des ehemaligen HornitexGeländes muss erhalten bleiben“, so der umweltpolitische Sprecher Lukas Hirtz.
„Die Linksfraktion wird ihre Kritik an der Planung im Umweltausschuss zur Sprache bringen. Hier soll ein Landschaftsschutzgebiet zubetoniert werden, in dem streng geschützte Vögel leben“, ärgert sich Hirtz, der sich genau wie die CDU über die paradoxe Situation wundert, dass ein paar Meter weiter das Gelände des Schachts Gerdt von einer Industrie- in eine Grünfläche umgewidmet werden soll. Nicht alle Parteien waren allerdings der Einladung der Bürgerinitiative gefolgt. „Ausgerechnet die, die bisher auch ohne genaue Ortskenntnisse für die Erweiterung des Baugeländes auf Kosten des Landschaftsschutzes votiert hatten, blieben fern“, bedauern die Hornitexter in einer Mitteilung.
Die Linke formuliert das so: „Ich finde es sehr schade, dass sich die SPD-Mandatsträger nicht getraut haben, sich mit den Argumenten der Bürgerinitiative auseinanderzusetzen.“
„Hier soll eine Wiese einer Halle weichen und
ein bebautes Grundstück soll verkommen“