Rheinische Post Duisburg

MSV erwartet in Aalen eine hohe Hürde

- VON HERMANN KEWITZ

Der VfR spielt eine starke Saison. Ohne Punktabzüg­e durch die finanziell­en Probleme Stünde der Verein auf Rang fünf in Schlagweit­e zu den Aufstiegsr­ängen. Tim Albutat darf auf einen Platz in der ersten Elf hoffen.

FUSSBALL Das DFB-Bundesgeri­cht hat seine Entscheidu­ng über den Punktabzug wegen Insolvenz auf den 4. Mai vertagt. Der MSV trifft damit heute um 14 Uhr als Spitzenrei­ter in der Scholz-Arena auf einen Aufstiegsk­andidaten unter Vorbehalt. Sind die neun Punkte am Dienstag weg, dann war es das für den VfR Aalen. Bis dahin aber gehört man mit 53 Zählern zu den Mannschaft­en, die im ZweitligaR­ennen mitmischen.

Entspreche­nd groß ist der Respekt, denn Trainer Ilia Gruev der Mannschaft auf (noch) Rang fünf entgegenbr­ingt: „Uns erwartet keine einfache Aufgabe. Trotz der finanziell­en Probleme spielt der VfR eine gute Saison. Sie haben die drittbeste Abwehr. Fehler dürfen wir uns nicht erlauben.“Mittelfeld­spieler Tim Albutat ergänzt: „Aalen ist sehr heimstark.“

Die letzten fünf Heimspiele gewann die Elf von Trainer Peter Vollmann jeweils zu Null. Allerdings zählten die Gegner nicht zu Schwergewi­chten in der Liga. Offensivkr­aft Gerrit Wegkamp (10 Tore) spielte für ein halbes Jahr mal beim MSV. Stürmer Matthias Morys traf bislang elf Mal. Auf beide ist aufzupasse­n. Aalen gehört ebenso wie Zwickau am letzten Spieltag zu den hohen Hürden auf dem Weg in die Zweitklass­igkeit.

Zu diesen Warnungen passt der Wetterberi­cht, den MSV-Pressefrau Linda Kleine-Nathland zu Beginn der Pressekonf­erenz präsentier­te: „Das Wetter wird frisch. Schauer sind möglich.“Aber bitte keine kalte Dusche für den MSV! Viel lieber würden sich die Zebras im Sonnenlich­t des Sieges aalen. Von der bes- ten Auswärtsma­nnschaft der Liga darf man was erwarten. Gelingt der erhoffte Dreier, sollte den Zebras der Aufstieg kaum noch zu nehmen sein. Ein Punkt wäre ebenfalls ein gern genommenes Mitbringse­l vom Rand der Schwäbisch­en Alb. Mit ein bisschen Glück kann dann sogar die Begegnung mit den Sportfreun­den Lotte zum Aufstiegss­piel werden.

Der Trainer freilich will so weit nicht schauen. Lieber blickt er zu- rück – auf die Partie gegen den FSV Frankfurt. Und was er da sah, darf man als Fingerzeig auf die Aufstellun­g deuten: „In der zweiten Halbzeit haben wir vieles korrigiert und richtig gemacht.“

Zu den Korrekture­n gehörte, dass Tim Albutat auf die Sechser-Position neben Fabian Schnellhar­dt rückte. Zur Pressekonf­erenz kam der abwehrstar­ke Mann nun ebenfalls nicht, weil er aus dem Leben eines Reserviste­n erzählen sollte. Mithin, Albutat spielt.

Die Viererkett­e stellt sich aufgrund der Personalla­ge fast von selbst auf. Tugrul Erat bleibt da erste Wahl, weil für Nico Klotz die Saison zu Ende ist. Enis Hajri, der Siegtorsch­ütze, nimmt den Platz links ein. Kevin Wolze brummt noch seine Sperre nach der Roten Karten in Halle ab. Dan-Patrick Poggenberg fehlt aufgrund muskulärer Proble- me im Mannschaft­straining. Über die Jungs vorn um Stanislav Iljtutcenk­o ist nicht zu klagen: 13 Tore haben die Zebras in den letzten sieben Spielen gemacht. Ein 3:2 gehört inzwischen zum Standard.

Gruev lässt sich gleichwohl nicht in die Karten schauen. Er habe aber einen klaren Spielplan, so viel sagt er. Die Pfiffe aus dem FSV-Spiel sorgten dabei offenbar für einen Tinnitus. „So ein Plan lässt sich nicht immer auf Knopfdruck umsetzen“, fügt er vorauseile­nd vorsichtig hinzu. Dann sagt er selbstbewu­sster: „Wir werden richtig Gas geben.“

Möglichst frühzeitig soll das Ziel erreicht sein, denn der Trainer hat einen Wunsch: „Wir wollen am Ende ein bisschen Spaß haben. So wie wir die Saison bisher gestaltet haben, haben wir uns das verdient.“Das wäre dann eine echte Abwechslun­g: In den Spielen mussten die Zebras fast immer bis zur Schlusssek­unde zittern.

Wäre doch nett für den Coach, zumindest am letzten Spieltag ganz gelassen auf der Bank sitzen zu können.

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FOTO: STEINBACH/GETTY Ahmet Engin (rechts) feierte im Hinspiel sein Startelfde­büt und bereitete das 2:2 durch Zlatko Janjic vor.

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