SPD macht sich Mut für NRW-Wahl
Nach dem Wahlsieg der CDU im Norden könnte es ein Jamaika-Bündnis geben.
BERLIN/DÜSSELDORF (RP) Die Wahlschlappen der SPD in SchleswigHolstein und im Saarland haben aus Sicht von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) keine Bedeutung für die NRW-Wahl am Sonntag. „Beide Länder sind nicht mit NRW vergleichbar und haben völlig andere Strukturen“, sagte Kraft. Als Spitzenkandidatin für die NRW-Landtagswahl am kommenden Sonntag will Kraft nicht auf den „Schulz-Effekt“hoffen. „Wir haben uns in NRW immer auf uns selbst verlassen.“
Deutlich gedämpfter äußerte sich SPD-Parteichef und Kanzlerkandidat Martin Schulz selbst: „Wir sind auch heute Morgen nicht fröhlich, und es hat auch keinen Zweck, so zu tun“, sagte er gestern in Berlin. Trotz der schwierigen Lage werde die SPD aber weiter kämpfen. Optimismus herrscht dagegen bei der NRW-CDU: „Die Lage in NRW ist ja viel schlimmer als in Schleswig-Holstein“, sagte Spitzenkandidat Armin Laschet in Bezug auf innere Sicherheit, Ver-
Martin Schulz kehrs- und Bildungspolitik. Daher sei die Chance der Christdemokraten, in NRW stärkste Partei zu werden, noch größer als an der Küste.
Noch ist unklar, wer in SchleswigHolstein regieren wird. CDU-Wahlsieger Daniel Günther will die Grü- nen von einer Jamaika-Koalition (namensgebend sind die Farben der Flagge Jamaikas) mit ihm und der FDP überzeugen. Auch die FDP ist dafür. Sie schließt aber eine Ampelkoalition mit der Wahlverliererin SPD und den dazu gewillten Grünen nicht völlig aus – Bedingung: ohne den bisherigen SPD-Ministerpräsidenten Torsten Albig. Vor der NRWWahl dürfte es aber keine Entscheidung geben. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht angesichts des Vorsprungs vor der SPD „einen klaren Regierungsauftrag“für die CDU. Eine große Koalition unter seiner Führung schloss Günther jedoch praktisch aus. Leitartikel Stimme des Westens Politik
„Wir sind auch heute Morgen nicht fröhlich“
SPD-Kanzlerkandidat