Rheinische Post Duisburg

Hundekekse gegen Flöhe und Zecken

- VON JAN LUHRENBERG

Gaby Zekorn betreibt seit zwei Jahren eine Hundekeksb­äckerei in Neudorf. Ihr neuestes Produkt: ein schmackhaf­tes Leckerchen, das lästige Schädlinge vom geliebten Vierbeiner fernhalten soll.

Seitdem Hündin Doris ins Leben von Gaby Zekorn und ihrem Mann Dirk getreten ist, hat sich viel geändert. Die Hündin, die zuvor auf den Straßen Teneriffas gelebt hat, dient in der Hundekeksb­äckerei der Familie an der Neudorfer Straße 207a seitdem als Ideen-Geberin, Produkttes­terin, Fotomodell und Maskottche­n.

„Die Idee der Bäckerei ist aus der Not entstanden“, berichtet die 45jährige Zekorn. Aus gesundheit­lichen Gründen konnte sie ihren alten Beruf nicht mehr ausüben. Als ihr dann ein Backbuch für Hunde in die Hände fiel und ihre Kekse bei Familie, Freunden und Hunden Anklang fanden, entschied sie sich, eine eigene Bäckerei zu eröffnen – die erste Hundekeksb­äckerei in Duisburg. Seitdem können Kunden im Laden in Neudorf, im OnlineShop sowie in Partner-Geschäften und auf Messen Hundekekse, Hundekuche­n und anderes wie Trockenfle­isch kaufen.

Dabei verwendet die Bäckerin lediglich natürliche Produkte und Rohstoffe – und keine Chemie, versichert sie. „Meine Kekse und Kuchen haben echte Lebensmitt­elqualität und sind auch für den Menschen genießbar“, erklärt die 45Jährige. Viele Leckerchen seien zudem gluten- , einige sogar fleischfre­i. Somit kämen auch Hunde mit Allergien oder Unverträgl­ichkeiten in den Genuss ihres Gebäcks. „Die Kundenzahl steigt weiter an, wir haben immer mehr Stammkunde­n“, freut sich Zekorn. Viele Menschen würden Hundekekse als Gastgesche­nk mitbringen, wenn sie bei Freunden oder Familie zu Besuch sind. Zudem würden viele Halter mittlerwei­le Hundegebur­tstage feiern. „Am größten ist das Geschäft aber an Ostern oder Weihnachte­n“, so Zekorn.

Sie profitiere zudem von einem neuen Trend: „Halter von Hunden haben ein Bewusstsei­n entwickelt, den Tieren nur noch gutes und gesundes Essen zu geben“, so die Bäckereibe­sitzerin. Diese Entwicklun­g möchte Zekorn auch mit der neuen Kreation „Zeks“auffangen. Ganze sechs Monate hat sie an dem Rezept getüftelt. Schwierig sei vor allem gewesen, die richtige Dosierung der einzelnen Zutaten zu finden. Der Keks besteht zum Großteil aus Kokos. In ihm steckt das Mehl, die Milch und die Flocken der exotischen Steinfruch­t. Hinzu kommen Quark und Schwarzküm­melöl. „Letzteres ist die wichtigste Zutat“, erklärt Zekorn. „Das Öl wirkt entzündung­shemmend und wird viel in der Naturmediz­in eingesetzt.“Der Clou des Gebäcks: Der Keks hel- fe bei der Abwehr von Schädlinge­n, die Krankheits­erreger übertragen können, so Zekorn. Das Zusammensp­iel der Inhaltssto­ffe bewirke, dass Zecken und Flöhe Abstand vom Tier nehmen, da sie den Duft abstoßend finden. Der Hund dünstet das Aroma aus, nachdem er den Keks gefressen hat. „Für den Menschen ist der Geruch hingegen nicht wahrnehmba­r“, sagt die Keksbäcker­in. Wichtig sei aber, dass der Hund regelmäßig einen solchen Keks frisst. „Wir haben eine Faustregel: Pro drei Kilogramm Hund sollte täglich ein Keks gefressen werden“, erklärt die 45-Jährige. Wiegt ein Hund also neun Kilogramm, sollte er über den ganzen Tag verteilt drei Kekse bekommen.

Eine einhundert­prozentige Garantie, dass die Kekse tatsächlic­h bei jedem Tier wirken, kann Zekorn nicht geben. „Es gibt auch Hunde, bei denen die Kekse nicht anschlagen“, erklärt sie. „Das muss jeder Halter selbst ausprobier­en.“Wo es wirkt, seien die gesunden Leckerchen aber eine Alternativ­e zu anderen Mittel gegen Zecken und Flöhe, die Zekorn als „Chemiebomb­en“bezeichnet.

Zekorn und ihr Mann haben den Keks vor Verkaufsst­art an sieben Hunden getestet und ziehen eine positive Bilanz: „Drei Hunde haben gar keine Zecken mehr und zwei bedeutend weniger“. Allen Vierbeiner­n habe der Keks zudem geschmeckt. Bald soll es ihn auch in verschiede­nen Geschmacks­richtungen geben.

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Ein Blick in die Auslage des Ladens in Neudorf.

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