Rheinische Post Duisburg

Enges Rennen um die Aufstiegsp­lätze

- VON DIRK RETZLAFF

Vor den letzten beiden Spielen liegen vor allem beim 1. FC Magdeburg die Nerven blank. Vor zehn Jahren verspielte der Klub schon einmal auf der Zielgerade­n den Aufstieg. Holstein Kiel plant bereits ein neues Stadion.

FUSSBALL Vor zehn Jahren hatte der 1. FC Magdeburg drei Spieltage vor dem Saisonende in der FußballReg­jonalliga Nord fünf Punkte Vorsprung auf Rang drei. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga schien sicher. Am Ende scheiterte der Europapoka­lsieger von 1974 dann doch noch. Am letzten Spieltag verspielte Magdeburg durch ein 1:1 gegen Meister FC St. Pauli den Aufstieg. Das zeigt zudem: Auch der MSV Duisburg darf sich vor den letzten beiden Spielen als Drittliga-Spitzenrei­ter nicht zu sicher sein.

Nun droht dem FCM, lange aussichtsr­eichster Verfolger des MSV Duisburg in der 3. Liga, ein unliebsame­s Déjà-vu. Der direkte Aufstieg ist bei vier Punkten Rückstand auf Rang zwei in weite Ferne gerückt. jetzt geht es für das Team von Trainer Jens Härtel vornehmlic­h darum, sich vor dem punktgleic­hen SSV Jahn Regensburg in die Relegation zu retten. In den letzten neun Spielen gelangen den Magdeburge­rn nur zwei Siege.

Nun geht es am Samstag nach Aalen, danach kommt Lotte. FCM-Kapitän Marius Sowislo gibt sich trotzig: „Unsere Ausgangsla­ge ist immer noch hervorrage­nd. Wir können es immer noch packen.“Hervorrage­nd ist die Ausgangsla­ge eher beim Tabellenzw­eiten Holstein Kiel. Die Störche sind seit elf Spielen ungeschlag­en. In der Blitztabel­le rückten die Jungs von Trainer Markus Anfang am vergangene­n Samstag kurzzeitig auf Rang eins vor, ehe MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu mit seinem späten Ausgleichs­treffer gegen Lotte die alte Rangordnun­g wieder herstellte.

Mit vier Punkten Vorsprung auf Rang drei geht Kiel – vor zwei Jahren noch knapp in der Relegation an 1860 München gescheiter­t – selbstbewu­sst an die letzten beiden Aufgaben bei der SG Sonnenhof Großaspach und daheim gegen Lotte an. Ein Sieg aus zwei Spielen reicht den Kielern zum Aufstieg. Sollte das gelingen, rollen schon bald die Bagger in der Landeshaup­tstadt an. Um die DFL-Vorgaben zu erfüllen, will Holstein Kiel sein Stadion kurzfristi­g durch einen Umbau um 5000 auf 15.000 Plätze erweitern. Mittelfris­tig will der Klub sogar eine 25.000 Zuschauer fassende Arena bauen.

Eine neue Arena hat Jahn Regensburg bereits. Die Bayern, punktgleic­h mit Magdeburg auf Rang vier, können das Kunststück der Würzburger Kickers aus dem Vorjahr wie- derholen. Der Durchmarsc­h aus der Regionalli­ga in die 2. Bundesliga ist möglich. Auch vor den letzten beiden Spielen – im eigenen Stadion gegen Chemnitz und dann bei Preußen Münster – spricht Jahn-Trainer Heiko Herrlich grundsätzl­ich nicht über die 2. Bundesliga. „Bescheiden bleiben“, bleibt der frühere Stürmer defensiv. Gelassen nimmt MSVGegner Fortuna Köln das letzte Heimspiel gegen die Zebras in Angriff. Die Kölner haben ihre Haus- aufgaben bereits erledigt, sie sicherten am vergangene­n Samstag mit dem 2:1-Sieg beim VfL Osnabrück den Klassenerh­alt. Fortuna-Trainer Uwe Koschinat freut sich auf das Match gegen den MSV in einem dank der Gästefans gut gefühlten Südstadion. Der Coach geht davon aus, in der kommenden Saison nicht mehr gegen den MSV zu spielen: „Ich lege mich fest: Ob in Köln oder am letzten Spieltag – der MSV Duisburg wird aufsteigen.“

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FOTO: IMAGO Enttäuscht­e Magdeburge­r nach dem 1:1 gegen den FSV Frankfurt: Felix Schiller (links) und Nils Butzen.
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FOTO: DPA Ex-MSV-Spieler Markus Anfang will mit Kiel aufsteigen.

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