Weiterer Bundeswehr-Offizier vom Dienst suspendiert
BERLIN (RP) Im Zusammenhang mit dem Fall des terrorverdächtigen Soldaten Franco A. hat die Bundeswehr einen Offizier in Augustdorf im Kreis Lippe wegen rechtsextremer Äußerungen vom Dienst suspendiert. Gegen den Oberleutnant sei ein Uniformtrageverbot verhängt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Nach einem Bericht des „Spiegel“hatte Ralf G. in seiner Kaserne rechtsextreme Äußerungen getätigt und auch einen Hinweis auf die rechtsextreme Gruppe um den wegen des Verdachts auf Anschlagsplanungen verhafteten Oberleutnant Franco A. gegeben. In dessen Kaserne im elsässischen Illkirch gebe es „eine Gruppe gewaltbereiter Offiziere, die Waffen und Munition sammeln, um im Falle ei- nes Bürgerkriegs auf der richtigen Seite zu kämpfen“, habe G. gesagt.
Unterdessen ist ein Bild von Altkanzler Helmut Schmidt Opfer des schärferen Umgangs der Bundeswehr mit ihrer Tradition geworden. Weil die Aufnahme den 2015 gestorbenen SPD-Politiker in Wehrmachtsuniform zeigt, ließ die nach ihm benannte Bundeswehr-Universität Hamburg sein Konterfei aus dem Flur eines Studentenwohnheims entfernen. Das Verteidigungsministerium erklärte, dies sei nicht zwingend gewesen.
Wie jetzt zudem bekannt wurde, hat das Ministerium bereits im Januar angeordnet, die Ausgabe des Liederbuchs „Kameraden singt!“der Bundeswehr zu stoppen und eine neue Liederliste zu erstellen.