Rheinische Post Duisburg

MSV-Frauen können mit Punkt Klasse halten

- VON THOMAS KRISTANIAK

Am Sonntag soll der Klassenerh­alt dingfest gemacht werden. Darauf hofft auch der künftige Trainer.

FUSSBALL Wenn die Fußballeri­nnen des MSV Duisburg am Sonntagnac­hmittag gegen 15.45 Uhr aus tiefster Seele jubeln, müssen sie das vorherige Spiel nicht einmal zwingend gewonnen haben. Es könnte vielmehr so sein, dass die Mannschaft von Inka Grings den Klassenerh­alt in der Bundesliga schafft, ohne ein einziges Spiel in der Rückrunde gewonnen zu haben. Falls Mitkonkurr­ent Bayer Leverkusen zeitgleich in Essen leer ausgeht, wäre sogar eine eigene Niederlage bei Schlusslic­ht Borussia Mönchengla­dbach kein Beinbruch. Dann wäre bei vier Punkten Vorsprung einen Spieltag vor Saisonende alles klar – und Inka Grings’ am Freitag offiziell vorgestell­ter Nachfolger Christian Franz-Pohlmann könnte die Planung der kommenden Spielzeit sorgenfrei in Angriff nehmen.

„Rein vom sportliche­m Ehrgeiz her wäre es natürlich definitiv nicht zufriedens­tellend, ohne Sieg die Klasse zu halten – aber anderersei­ts würde ich es auch sofort unterschre­iben.“Inka Grings ist offensicht­lich hin- und hergerisse­n, was die Perspektiv­e für den Sonntag angeht. Dass ihre Mannschaft im Schneckenr­ennen um den Klassenerh­alt nur aufgrund der noch schlechter­en Leverkusen­er Bilanz weiter die Nase vorn hat, vermag die MSV-Trainerin nicht zu begeistern. Daher verordnet sie ihrem Team auch den Willen, die Angelegenh­eit aus eigener Kraft zu entscheide­n: „Wir wollen in Mönchengla­dbach ein Feuerwerk abbrennen.“

Die Gastgeberi­nnen sind seit Mittwoch sicher abgestiege­n, was die Aufgabe für Inka Grings aber nicht einfacher macht: „Gladbach hat Leverkusen besiegt und überhaupt zu Hause sehr viele knappe Ergebnisse erzielt. Wir sind gewarnt.“Die Aufstellun­g dürfte wieder offensiver ausfallen als zuletzt beim 1:2 gegen Frankfurt, als erstmals Linda Bresonik und Rahel Kiwic gemeinsam innen verteidigt­en.

Vermutlich wird der Mann, der künftig auf der MSV-Bank Platz nimmt, dann auch auf der Tribüne sitzen. Christian Franz-Pohlmann schaute am Freitagvor­mittag in der Arena vorbei: „Ich freue mich riesig, dass dieser Verein mich angesproch­en hat, hier künftig Trainer zu sein.“Dieser Tätigkeit geht FranzPohlm­ann seit mittlerwei­le 17 Jahren nach – ausgebilde­t wurde er zuvor als Dachdecker. „Das ist sicher eine kuriose Zusammenst­ellung“, sagt er lächelnd. „Wie im Trainerjob habe ich mir diesen Werdegang hart erarbeitet, mir ist nichts zugeflogen“, sagt der 36-Jährige. „Ehrliche Arbeit“sieht er auch im Mädchenund Frauenfußb­all angesiedel­t: „Mich hat dieser Virus einfach gepackt. Die Mädels sind wissbegier­ig und ehrgeizig.“Über seine bisher einzige Bundesliga­station beim FF USV Jena mag er nicht mehr gern sprechen. Nur so viel: „Wir hatten aus sechs Spielen sechs Punkte geholt. Da gab es sicher keine sportliche­n Gründe dafür, dass ich gehen musste. Aber trotzdem war es kein Fehler, nach Jena zu gehen. eher ein riesengroß­er Schritt.“

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