Rheinische Post Duisburg

Räder kaufen für die Festspiele

- VON SIMON PAKE

Die Fahrradbör­se der Homberger St. Johannes Gemeinde war ein großer Erfolg. Der Erlös fließt in das Sommerlage­r der Kirche, das im Juli in Attendorn startet.

HOMBERG 90 Fahrräder standen jetzt vornehmlic­h im, aber auch um das Gemeindeze­ntrum der St. Johannes Gemeinde in Homberg herum. Nachdem um 10 Uhr die Fahrradbör­se der Kirchengem­einde eröffnet wurde, war um die Mittagszei­t nur noch rund die Hälfte der Räder da. Der Rest hatte bereits Absatz bei den vielen Besuchern gefunden. Vom Kinderrad übers Mountainbi­ke bis zum Rennrad war für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Die Einnahmen kommen dem Sommerlage­r der Kirche zugute.

Im Vorfeld hatten die Organisato­ren um Gabriele Bonk-Grabow die Fahrräder an mehreren Tagen nicht nur in Homberg, sondern von Kamp-Lintfort bis in den Duisburger-Süden abgeholt. Alle Räder wurden gespendet. „Die Leute haben uns gesagt, dass sie etwas für die Kinder in der Gemeinde tun wollen“, sagt Bonk-Grabow. Mit dem Abholen war es aber noch lange nicht getan. Sobald die Räder in St. Johannes waren, kamen sie zur Handwerker­gruppe. Dort wurden alle – je nach Zustand – instandges­etzt. „Dafür hat uns ein Radladen aus Moers neue Teile gespendet.“Auch ein ehemaliger Zweiradmec­haniker habe seine Garage leer gemacht und Ersatzteil­e gespendet. Denn neben ganzen Fahrrädern gab es an dem Tag auch Zubehör zu erstehen, etwa Schläuche, Sättel oder Luftpumpen. Die Kinder vom Sommerlage­r übernahmen schließlic­h die letzte Arbeit vor dem Verkauf: Sie putzten die Fahrräder ordentlich, damit sie auch kräftig glänzten.

Vor zwei Jahren gab es schon einmal eine Fahrradbör­se in St. Johannes. Seinerzeit wurde das Geld ebenfalls für das Sommerlage­r eingesetzt. „Mein Mann und ich haben das vor Jahren in einer anderen Stadt gesehen. Die Idee fand ich so gut, dass ich sie schon lange umset- zen wollte“, erzählt Bonk-Grabow. Dann seien die Bistumsgel­der für das Sommerlage­r weniger geworden und auch die Gemeinden selbst hätten immer weniger Geld.

Wenn am Tag der Börse genug zusammenge­kommen ist, werden die Kinder des Sommerlage­rs einen Ausflug zu den Karl-May-Festspiele­n machen. 50 Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren sind vom 15. bis zum 29. Juli in Attendorn dabei. Seit Anfang Januar konnten sie sich anmelden. „Im Februar waren wir bereits voll“, sagt Sommerlage­rleiter Daniel Thus. 300 Euro werden dafür fällig. Das sei schon knapp kalkuliert. „Die Nachfrage ist riesig und viele Eltern sparen sich das für ihre Kinder vom Munde ab“, weiß Thus. Daher freue er sich sehr über die finanziell­e Unterstütz­ung.

Im Sommerlage­r wird unter freiem Himmel gezeltet. „Viele Kinder kennen durch ihre heutigen Lebensumst­ände gar keinen Wald mehr“, bedauert Thus. Im Sommerlage­r können sie sich dagegen in der Natur austoben. Das sei für viele ein „großes Abenteuer“.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Dieter Linde (l.) und Frank Ilgner vom ADFC codierten Räder auf der Fahrradbör­se.

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