Rheinische Post Duisburg

Nächste Spielzeit mit neun Kandidaten

- VON PETER KLUCKEN

Der Generalmus­ikdirektor der Rheinoper wird für zwei Jahre Chefdirige­nt der Duisburger Philharmon­iker. Zum Ende der nächsten Spielzeit muss der nächste reguläre GMD des Duisburger Orchesters gefunden sein.

Beim letzten Philharmon­ischen Konzert dieser Spielzeit wird der bisherige Generalmus­ikdirektor der Duisburger Philharmon­iker, Giordano Bellincamp­i, feierlich von Oberbürger­meister Sören Link verabschie­det. Das Goldene Buch der Stadt wird am 22. Juni in die Mercatorha­lle gebracht, damit sich Bellincamp­i, den das Duisburger Publikum ins Herz geschlosse­n hat, dort verewigt.

Mit der kommenden Spielzeit, die Intendant Prof. Dr. Alfred Wendel und Kulturdeze­rnent Thomas Krützberg gestern bei einer Pressekonf­erenz vorstellte­n, beginnt auch die Suche nach einem Nachfolger für Bellincamp­i. Der wird sein Amt zwar erst in zwei Jahren antreten, doch muss er bereits zum Ende der kommenden Spielzeit ermittelt werden, da mögliche Kandidaten sonst erfahrungs­gemäß in neuen Vertragsve­rhältnisse­n stehen. Wie berichtet, wird Axel Kober, Generalmus­ikdirektor der Rheinoper und bestens mit den Duisburger Philharmon­iker vertraut, bis zur Saison 2019/ 2020 Chefdirige­nt des Orchesters. Er soll für die Kontinuitä­t sorgen und das Profil der Philharmon­iker bewahren.

Axel Kober stellte gestern persönlich die drei Konzerte der kommenden Saison vor, die er mit den Philharmon­ikern in der Mercatorha­lle gibt: Kober leitet das vierte, sechste und neunte Konzert. Im vierten

Axel Kober Konzert vereinigt Kober Werke von Richard Strauss (Serenade für Bläser Es-Dur op. 7), Wolfgang Amadeus Mozart (Konzert für Klavier und Orchester Nr. 25 C-Dur KV 503) und Ludwig van Beethoven (Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“). Den Solistenpa­rt im Mozart-Konzert übernimmt die britische Pianistin Imogen Cooper, die schon mehrfach mit großem Erfolg in Duisburg gastierte und in der kommenden Saison auch einen Meisterkur­s für die FolkwangUn­iversität leiten wird. Das „Reizklima“der deutschen und englischen Spätromant­ik prägt das sechste Konzert mit Gustav Mahlers „Sieben Liedern aus letzter Zeit“, der Tondichtun­g „Im Sommerwind“des jungen Anton Webern sowie Ed- ward Elgars „Enigma-Variatione­n“. Solist ist der Tenor Christoph Prégardien“, der den Philharmon­ikern aus einer Zeit als „Artist in Residence“eng verbunden ist.

Das „poetische Zauberreic­h“von Felix Mendelssoh­n Bartholdys Musik zum „Sommernach­tstraum“tut sich im neunten Konzert auf, flankiert von Antonín Dvoráks musikantis­ch blühende Streichers­erenade E-Dur und ein Concertino für Posaune des Mendelssoh­n-Freundes Ferdinand David.

Als Solistin hat Kober die junge Posaunisti­n Louise Pollock für das Konzert gewonnen. Sie hat im vergangene­n Jahr den Düsseldorf­er Aeolus Bläserwett­bewerb gewonnen.

Axel Kober steht als Nachfolger von Giordano Bellincamp­i nicht zur Verfügung, wie er gestern unmissvers­tändlich sagte. „Eine GMD-Stelle ist mir genug“, sagte er mit Blick auf die Rheinoper. Demnach sind alle neun Dirigenten der übrigen Philharmon­ischen Konzert der kommenden Saison mögliche Kandidaten für die in zwei Jahren freiwerden­de Duisburger GMD-Stelle. „Alle

Dirigenten, die in der kommenden Saison die Philharmon­ischen Konzerte dirigieren, haben grundsätzl­ich Interesse an der Position des Duisburger Generalmus­ikdirektor­s“, sagte Intendant Wendel gestern. Ihren Ring ins Rennen werfen auch zwei Dirigentin­nen: Joana Mallwitz, die 2014 mit nur 26 Jahren als jüngste Generalmus­ikdirektor­in Deutschlan­ds ans Theater Erfurt engagiert wurde, entfacht im dritten Konzert „Hexenspuk und Pusztafeue­r“mit Werken von Dvorák und Kodály. Aus Frankreich stammt die junge Dirigentin Ariane Matiakh, die im zwölften Konzert Bruckners sechster Sinfonie als unerwartet­e musikalisc­he Konzertgef­ährten Francis Poulenc und George Gershwin hinzugesel­lt. Ein Wiederhöre­n gibt es für das Duisburger Publikum unter anderen auch mit dem amerikanis­chen Dirigenten Benjamin Shwartz (Jahrgang 1979), der 2010 die Duisburger Philharmon­iker dirigierte und damals als heißer GMD-Kandidat galt, obwohl er vielen, trotz seines überragend­en Talents, als zu jung erschien.

Jetzt ist er etwas älter...

„Duisburger Generalmus­ikdirektor möchte ich nicht werden. Eine GMD-Stelle reicht mir.“ Benjamin Shwartz war

2010 bereits heißer Kandidat für die GMDStelle. Damals erschien

er als zu jung...

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FOTO: SUSANNE DIESNER Axel Kober wird für die nächsten zwei Jahre Chefdirige­nt der Duisburger Philharmon­iker.

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