Sprint-Star Bolt hat noch viel Arbeit bis zur WM in London
MONTE CARLO (sid) Als Sprint-Superstar Usain Bolt nach seiner letzten Vorstellung im Stade Louis II von Monacos Fürst Albert II mit einer goldenen Herkules-Trophäe verabschiedet wurde, erinnerten Videos auf der Video-Leinwand an die große Karriere des Jamaikaners. Die Aura des „Unschlagbaren“hat der Leichtathlet trotz des Sieges jedoch verloren. Für ein goldenes Happy End bei seiner Abschieds-WM in London muss er sich steigern.
So richtig freuen mochte Bolt sich direkt nach dem hauchdünnen Erfolg über 100 Meter in 9,95 Sekunden nicht. Der achtmalige Olympiasieger weiß: Die Zeit bis zur WM (4. bis 13. August) wird knapp.
„Unter zehn Sekunden ist immer gut. Ich bin auf dem Weg in die richtige Richtung, es bleibt aber noch eine Menge Arbeit“, sagte Bolt, nachdem er sich vor 17.000 Zuschauern gegen den Amerikaner Isiah Young (9,98) durchgesetzt hatte. Die Strapazen einer langen Laufbahn gehen auch an Bolt nicht spurlos vorüber: Zuletzt hatte er über Rückenprobleme geklagt, ein Besuch bei seinem Lieblingsarzt Dr. HansWilhelm Müller-Wohlfahrt in München sollte Linderung verschaffen. Den entscheidenden Durchbruch brachte jedoch auch er nicht.
Einen Aufwärtstrend ließ der Weltrekordhalter im Fürstentum nach den Siegen im jamaikanischen Kingston (10,03 Sekunden) und im tschechischen Ostrau (10,06) durchaus erkennen. Von der berühmten Leichtigkeit seiner Glanzzeiten ist der 30-Jährige jedoch weit entfernt. Nur Platz sieben belegt der einst übermächtige Sprinter derzeit in der Weltrangliste.
Für die Highlights sorgten andere: Christian Coleman (USA) führt die Bestenliste mit 9,82 Sekunden an, der Olympiazweite Andre de Grasse (Kanada) erzielte bereits windunterstützte 9,69. „Ich bleibe unbesiegt, und das seit 2013“, sagte Bolt in Monte Carlo: „Das ist wichtig. Aber wichtiger ist es, die 100 Meter in London zu gewinnen.“
„Die Stimmung in den Stadien werde ich vermissen“
Usain Bolt