Rheinische Post Duisburg

Millionen-Erbe für Tierheim-Sanierung

- VON CHARLOTTE RASKOPF

Eine Duisburger­in vererbte dem Tierschutz­zentrum e.V. / Tierheim Duisburg ein Vermögen von 1,7 Millionen Euro. Davon sollen nun die Gebäude saniert und auf den neuesten Stand gebracht werden.

Das Duisburger Tierheim hat bei seiner Arbeit für den Schutz der Tiere in der Stadt Hilfe von unerwartet­er Seite bekommen: Eine Duisburger­in vererbte dem Verein ein Vermögen von 1,7 Millionen Euro. Die vor zweieinhal­b Jahren verstorben­e Spenderin sei selbst Katzenlieb­haberin gewesen und habe sich immer schon um Tiere gekümmert, so Wolfgang Nerlich, Vorstandsm­itglied des Tierschutz­zentrums.

Mithilfe des Erbes sollen nun die Gebäude renoviert und auf den neuesten Stand gebracht werden. Das Tierheim befindet sich noch in der Planungsph­ase, ein Baubeginn steht noch nicht fest. Sicher ist jedoch, dass Teile des alten Gebäudebes­tandes abgeräumt und neu gebaut werden sollen. Die Gebäude würden aus den 60er-Jahren stammen und entspräche­n daher nicht mehr den heutigen Standards, so Daniel May, Kommissari­scher Leiter des Tierheims. Für die Planung des Umbaus steht das Tierheim in engem Kontakt mit der Stadt Duisburg, die die Planungsho­heit innehat. Das Tierheim werde allerdings bei der Planung eng miteinbezo­gen und sei beratend tätig, sagt Wolfgang Nerlich.

Als sie von der Millionens­pende an die Stadt Duisburg erfuhren, die dem Tierheim zugute kommen soll, waren die Mitarbeite­r überwältig­t. „Wir wussten zwar, dass die Dame uns als Erben eingesetzt hat, aber wir wussten nicht, dass es sich um eine solche Summe handelt“, berichtet Nerlich. Die Euphorie sei zu Beginn groß gewesen. „Wir dachten, wir rufen jetzt die Bagger, reißen alles ab und bauen ein goldenes Tierheim“, berichtet er. Nachdem sie jedoch Bauarbeite­n an anderen Tierheimen in Nordrhein-Westfalen besucht hatten, war schnell klar: Für einen Neubau reicht selbst diese großzügige Spende nicht. Man könne für 1,7 Millionen Euro gerade Mal ein Drittel eines Tierheims bauen, berichtet das Vorstandsm­itglied. „Das hat uns ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeho­lt. Aber wir können tolle Erneuerung­en vornehmen und unsere Gebäu- de renovieren“, sagt Nerlich. Der Verein erbt pro Jahr durchschni­ttlich sieben Mal. Dabei seien Beträge zwischen 200 Euro bis zum Eigenheim dabei, so Wolfgang Nerlich. „Aber so eine Spende ist natürlich sehr selten, darauf wartet jedes Tierheim“, sagt das Vorstandsm­itglied. Neben dem Umbau plant das Tierheim noch weitere Aktionen. Unter anderem findet zwischen dem 1. August und dem 30. November die Herbst-Kastration­saktion freilebend­er Katzen statt. Dabei können Duisburger, die freilaufen­de Katzen füttern, beim Tierheim kostenlos eine Katzenfall­e ausleihen und die Tiere zur Kastration bringen. „Das ist sehr wichtig. Eine Katze kann pro Jahr zwölf Junge bekommen. Wenn die dann wieder Junge bekommen, sind nach drei Jahren bei bis zu 400 Katzen“, sagt Harald Lück, Vorstandsm­itglied des Vereins.

Das Tierheim hat außerdem über Facebook um Futterspen­den gebeten. Die Aktion sei sehr erfolgreic­h, so Nerlich. „Viele Menschen bringen Spenden vorbei oder fragen, was am dringendst­en benötigt wird“, sagt er. Darüber hinaus wurde den Mitarbeite­rn des Tierheims von der Sparda-Bank neue Arbeitskle­idung gespendet. Die Jacken sollen zu einem einheitlic­hen Erscheinun­gsbild der Mitarbeite­r beitragen und dazu führen, dass sie im Einsatz besser zu erkennen sind.

 ?? RP-FOTO : REICHWEIN ?? Daniel May, Kommissari­scher Leiter des Tierheims, und die Vorstandsm­itglieder Harald Lück und Wolfgang Nerlich (v.l.) freuen sich über die Futterspen­den und die von der Sparda-Bank gespendete neue Arbeitskle­idung.
RP-FOTO : REICHWEIN Daniel May, Kommissari­scher Leiter des Tierheims, und die Vorstandsm­itglieder Harald Lück und Wolfgang Nerlich (v.l.) freuen sich über die Futterspen­den und die von der Sparda-Bank gespendete neue Arbeitskle­idung.

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