Rheinische Post Duisburg

Petry-Musical im Tam: Das wird der Wahnsinn

- VON VOLKER POLEY

Am 21. Februar nächsten Jahres kommt es dort zur Welturauff­ührung des Musicals „Wahnsinn!“. Ein Probenbesu­ch.

Bei dem Musical dreht sich alles um die zahlreiche­n Mega-Hits des Kölners, der 2007 seine Bühnenkarr­iere beendete. Nach zehn Wochen Laufzeit wird mit der letzten Vorstellun­g am 29. April 2018 in Duisburg erstmal Schluss sein. Zu eventuelle­n Anschluss-Tourtermin­en wollte Dagmar Borgholte vom Veranstalt­er Semmel-Concerts noch keine Aussage machen.

Am Samstag wurden im Rahmen eines Workshops erste Szenen des Stücks vorgestell­t. Die Verantwort­lichen – dem Produktion­steam gehört die erste Garde der deutschen Musicalsze­ne an – stellten klar, dass es sich bei der Story nicht um die Lebensgesc­hichte des beliebten Stars handelt. Allerdings passt die Handlung, die im Ruhrgebiet seinen Anfang nimmt, einfach „ideal zu Petry“, wie Autor Heiko Wohlgemut („Swinging St. Pauli“, „Heiße Ecke“) erläuterte. Wolfgang Petry verfolgt die Arbeiten an dem Musical rund um seine Songs mit großem Interesse. Bei den Proben am Samstag war er selbst dabei, um sich über den Stand der Dinge zu informiere­n. Das Team um Regisseur Gil Meh- mert und Komponist und Mit-Autor Martin Lingnau („Das Wunder von Bern“) freuten sich darüber, dass „Wolle“mit dem, was ihm präsentier­t wurde, sehr zufrieden war. „Er schien echt begeistert, zeigte sich bei manchen Szenen tief bewegt“, hatte Autor Wohlgemut festgestel­lt. Dass das Musical auch zu einer großen Petry-Party wird, ist durchaus erwünscht. Dass es bei Songs wie „Verlieben, verloren“, „Du bist ein Wunder“oder natürlich auch der ultimative Titel-Megahit „Wahnsinn“keinen mehr auf den Plüschsess­eln des TaM halten wird, ist jetzt schon garantiert.

Die Live-Band, die während des gesamten Stücks auf der Bühne platziert sein wird, kann sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Insgesamt 25 Petry-Titel runden die Geschichte um vier Paare, die das Publikum an ihrem alltäglich­en Beziehungs-Wahnsinn teilhaben lassen, ab. Dazu gehören verpasste Träume, natürlich die große Liebe, aber auch erfrischen­de Situations­komik. Was die Zuschauer ab Februar erwartet, wurde schon in der ersten Proben-Szene deutlich, die in der Ruhrgebiet­s-Kneipe „Whisky Bill“seinen Anfang nimmt. Damit findet sich dort dann doch ein Stück von Petrys Lebensgesc­hichte wieder, denn in dieser Gaststätte im oberbergis­chen Forsbach wurde er entdeckt.

Auf jeden Fall geht in der aus dramaturgi­schen Gründen ins Ruhrgebiet verlagerte­n Kneipe – natürlich zum Petry-Song „Ruhrgebiet“– direkt „die Post ab“. Allein diese Szene lässt erahnen, was für eine Riesenpart­y im nächsten Jahr im TaM abgehen wird. Zum fetzigen Rocksound von „Der Himmel brennt“passt irgendwie, dass auf der Bühne pyrotechni­sch sogar ein Dixi-Klo in Flammen aufgeht. Die Behelfstoi­lette musste auf Wunsch von Wolfgang Petry unbedingt eine Rolle spielen. Denn seit es bei einem Petry-Open-Air Beschwerde­n wegen ungepflegt­er und nicht funktionsf­ähiger Toiletten gab, kontrollie­rte er vor jedem Auftritt den Zustand der WCs vor Ort. Die Wahl, das Musical in Duisburg zu präsentier­en, hat für die Veranstalt­er gute Gründe: „Das TaM ist einfach ein großartige­s Musiktheat­er. Das Stück passt zudem einfach in die Region, im Revier gibt es viele Fans, die sich mit Wolfgang Petrys Musik eng verbunden fühlen.“

 ?? RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN ?? Man muss Wolfgang Petrys Songs nicht mögen. Aber mitreißend sind sie allemal. Das wurde jetzt auch deutlich, als ein kleiner Ausschnitt des Musicals im Theater am Marientor vorgestell­t wurde.
RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Man muss Wolfgang Petrys Songs nicht mögen. Aber mitreißend sind sie allemal. Das wurde jetzt auch deutlich, als ein kleiner Ausschnitt des Musicals im Theater am Marientor vorgestell­t wurde.

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