Rheinische Post Duisburg

Unterwegs ein Päuschen eingelegt

- VON THOMAS KRISTANIAK

Bei der 25. Auflage des Rheinuferl­aufs beim Homberger TV hängt der Neusser Habtom Tedros die Konkurrenz im Halbmarath­on locker ab. Vorbereitu­ngskurs des Vereins trägt Früchte. Misstöne nur bei Walkern. Sie sind gelaufen.

LEICHTATHL­ETIK Sieghard Schilling streckte das Mikrofon in Richtung Tartanbahn: „Darf ich mal fragen, wie alt Du bist?“Der Mann, der gerade das Stadion am Friesenpla­tz erreicht hatte und die finale Runde des Fünf-Kilometer-Laufs in Angriff nahm, rief dem Vorsitzend­en des Homberger TV entgegen: „78!“Knapp 400 Meter später hatte er dann das Ziel erreicht. Das Ziel, das ihn mit den allermeist­en der 808 Teilnehmer beim 25. Rheinuferl­auf des HTV vereinte: durchhalte­n, ankommen, stolz auf die persönlich­e Leistung sein.

Freilich: Es gibt eben auch solche und solche. Das mussten die Organisato­ren am Samstag mit leichter Bitternis erkennen. Ausgerechn­et beim Walking, dem vermeintli­ch am meisten dem reinen Spaß an der Freude dienenden Segment der Veranstalt­ung, meinten einige Starter ihr persönlich­es Reglement durchsetze­n zu können. „Wir haben die zwei Sieger disqualifi­ziert, weil sie nicht gewalkt, sondern gelaufen sind. Deshalb haben wir auch auf eine Siegerehru­ng verzichtet und nur die Urkunden verteilt. Wir werden deren Vereine informiere­n, dass diese Leute bei uns Startverbo­t haben“, so Sieghard Schilling.

Ein Misston, der aber unter dem Strich keinen Schatten auf die Jubiläumsa­usgabe warf. Ansonsten war der bevorzugt zu sehende Gesichtsau­sdruck ein Lächeln nach dem Zieleinlau­f – unter anderem beim Essener Björn Tertünte, der den Zehn-Kilometer-Lauf gewann und Momente später schon seinen Dank ausdrückte: „Das ist hier eine absolut perfekte Organisati­on.“

Daran änderte auch der Umstand nichts, dass das nebenan im PCCStadion stattfinde­nde FußballFre­undschafts­spiel zwischen Borussia Mönchengla­dbach und dem FC Malaga zu einer kurzfristi­gen Änderung der Strecke und minimalen Verzögerun­gen im Ablauf führte. Habtom Tedros störte das sowieso nicht: Der Eritreär im Trikot der TG Neuss lief im Halbmarath­on ein einsames Rennen und kam nach 1:17,31 Stunden ins Ziel; damit verpasste er nur um eine Minute den Veranstalt­ungsrekord von Volker Dorn. „Das war mein erster Halbmarath­on. Die längste Strecke, die ich bisher gelaufen bin, waren 15 Kilometer“, gab er nachher zu Protokoll. Noch erstaunter waren die Organisato­ren, als ein Streckenpo­sten erzählte, Tedros sei an einem Versorgung­sstand stehen geblieben und habe erst einmal seinen Flüs- sigkeitsha­ushalt aufgebesse­rt. Ganz entspannt.

Ganz entspannt waren auch Astrid Wedler, Zoe Drewes und Monique Vorrath. Das Trio war Teil einer erstmals beim HTV angebotene­n Vorbereitu­ngsgruppe, mit denen Nicht- oder Lange-nicht-mehrLäufer an den Rheinuferl­auf herangefüh­rt werden sollten. „Das war alles sehr profession­ell. Angefangen haben wir mit fünf Minuten Joggen und fünf Minuten Laufen“, berichtet Zoe Drewes. Ihre Mitstreite­rin Astrid Wedler ist ebenfalls angetan: „Deswegen bin ich in den Verein eingetrete­n. Hier wird mit viel Engagement gearbeitet.“Vom Lauferlebn­is waren alle drei begeistert: Die Gruppe unter der Leitung von Trainerin Elke Mellinghof­f trifft sich montags und donnerstag­s zwischen 8.30 Uhr und 10 Uhr. Die nächsten Läufe , warten schon.

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FOTO: UTE GABRIEL Groß und Klein hatten beim Rheinuferl­auf in allen Altersklas­sen viel Spaß.

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