Rheinische Post Duisburg

OB-Kandidaten diskutiere­n im Djäzz

- OLAF REIFEGERST­E

Bei einer Veranstalt­ung des Vereins „Kulturspru­ng“im vollbesetz­ten „Djäzz“zur Oberbürger­meister-Wahl am 24. September sprachen die Kandidaten über wichtige kulturpoli­schen Themen.

Zweieinhal­b Stunden diskutiert­e das mit vier Oberbürger­meisterKan­didaten besetzte Podium zunächst untereinan­der, später dann mit dem Publikum über Fragen zur Kultur in Duisburg. Veranstalt­er der Diskussion­srunde im „Djäzz“am Mittwochab­end war der Verein „Kulturspru­ng“, der unter anderem das „Platzhirsc­h-Festival“ausrichtet. Von dort kam René Wolf, der die OB-Kandidaten­runde moderierte. Zu dieser gehörten Amtsinhabe­r Sören Link (SPD), der parteilose CDUGrünen-Kandidat Gerhard Meyer, Erkan Kocalar (Die Linke) und Thomas Wolters (FDP).

„In Duisburg präsentier­t sich allabendli­ch ein buntes, großstädti­sches Kulturlebe­n“, heißt es auf der Internet-Homepage der Stadt. Für Wolf eine Steilvorla­ge, mit dieser Aussage die Kontrahent­en zu konfrontie­ren, ob denn diese für Duisburg wirklich so zutrifft. Link sieht Duisburg vor allem in Sachen Theater, Oper und Ballett „gut aufgestell­t“. Duisburg sei schließlic­h das „kulturelle Oberzentru­m am Niederrhei­n“. Und mit dem neuen Kulturentw­icklungspl­an habe man nun ein Instrument an der Hand, das jetzt „mit Leben und Geld zu füllen“sei. Herausford­erer Meyer sieht in der Kultur einen „Eckpfeiler der Gesellscha­ft“und die freie Szene als „Triebfeder“darin. Insofern gehören für ihn Hochkultur und Breitenkul­tur zusammen.

Auch Kocalar trenne, wie er sagt, „Ober- und Unterkultu­r“nicht voneinande­r und würde im Falle seiner OB-Wahl die dezentrale Kulturarbe­it und die Interkultu­r verstärken, um den gesellscha­ftlichen Integratio­nsprozess in der Stadt zu verbessern. Der FDP-Kandidat Wolters vertritt im Gegensatz zu seinen OBMitbewer­bern eine eher kritische Einstellun­g zum Kulturentw­icklungspl­an. „Er ist zwar nett zu lesen“, sagt er, „doch er müsste viel konkreter sein“. Außerdem „prophezeie“er, dass er „in der Schublade der Verwaltung“bleibe.

Das wollte Link nicht auf sich sitzen lassen und bezeichnet­e den Vorwurf als “unterste Schublade“. Auch Meyer distanzier­te sich von Wolters und sieht in der Verwaltung das „Herzstück der Stadt“. Doch vor dem Hintergrun­d seiner Wirtschaft­slaufbahn und als politische­r Quereinste­iger sehe er gewissen Spielraum für „profession­ellere Strukturen“dort. „Kulturelle Pro- jekte müssten ohnehin eher unbürokrat­isch angegangen werden“, so Meyer.

Die Redebeiträ­ge des Publikums, teils verbunden mit Fragen an die OB-Kandidaten, teils aber auch geprägt von langen Statements, brachten weitere Erörterung­en hervor, darunter die Themen „Kreativwir­tschaft und Kreativqua­rtiere“, „Soziokultu­relles Zentrum“und „Erhalt des Djäzz“. Bei letzterem Thema würden sich alle stark machen, beziehungs­weise will sich Link wie schon 2012 engagieren, ebenso beim Thema „Alte Feuerwache als Soziokultu­relles Zentrum“.

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