Rheinische Post Duisburg

FSV schnuppert schon einmal an der Tabellensp­itze

- VON THOMAS KRISTANIAK

Landesliga: Gegen die Spielverei­nigung aus Sterkrade-Nord ist viel Geduld gefragt, ehe Basaran und Karadag treffen.

FUSSBALL Bora Karadag wollte sofort nach Schlusspfi­ff zu den Fans. „Los, lasst uns eben La Ola machen“, forderte der Kapitän des FSV Duisburg seine Mitspieler zur Jubelwelle auf. Doch René Lewejohann, Trainer des Fußball-Landesligi­sten, beorderte seinen Spielmache­r erst einmal in den Mannschaft­skreis. Dort sagte der Ex-Profi seinen Schützling­en, was er kurz darauf noch einmal wiederholt­e: „Wir haben das heute so gespielt wie gestern die Bayern gegen Bremen: mit viel Geduld.“

Mit den entscheide­nden Toren ließ sich der FSV freilich noch mehr Zeit als tags zuvor der Rekordmeis­ter: Ali Basaran erzielte erst in der 89. Minute das Führungsto­r gegen die SpVgg Sterkrade-Nord, Bora Ka- radag machte in der Nachspielz­eit den 2:0-Sieg perfekt, der das Team von der Warbruckst­raße sogar für eineinhalb Stunden an die Tabellensp­itze der Gruppe 2 beförderte. Dann zog der 1. FC Kleve durch das 4:0 im später begonnenen Spiel gegen den SV Burgaltend­orf wieder vorbei.

Beim FSV trübt dies die Freude über den Saisonstar­t mit zehn Punkten aus vier Spielen allerdings nicht. „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs“, gab René Lewejohann nachher zu Protokoll. Wie der Spielverla­uf belegt, war es freilich eine recht schwere Geburt. Die Gastgeber hätten die Angelegenh­eit frühzeitig komfortabl­er gestalten können, ließen aber teilweise hundertpro­zentige Möglichkei­ten ungenutzt. Vor allem Hatim Bentaleb, erstmals als Mittelstür­mer in der Startforma­tion des FSV, tat sich dabei hervor. Vor und nach der Pause scheiterte er jeweils zweimal in aussichtsr­eicher Position.

Auch Bora Karadag ging in seiner „Spezialdis­ziplin“diesmal leer aus. Insgesamt viermal trat er zentral zum direkten Freistoß an – die größte Torannäher­ung schaffte er in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte, als der Ball an den linken Innenpfost­en sprang und von dort ins gegenüberl­iegende Toraus trudelte.

Wie schon in den letzten Partien stellte René Lewejohann sein System im Spielverla­uf um. Nach gutem Beginn war er mit seiner Schaltzent­rale zunehmend unzufriede­ner; nach der Pause wechselte er dann von der Dreier- zur Viererkett­e. Das funktionie­rte besser, doch ein individuel­ler Fehler von Joel Schoof, der den Ball gegen Sulaiman Sesay Fullah vertändelt­e, hätte trotzdem beinahe alles über den Haufen geworfen. Der Innenverte­idiger konnte dem Nord-Angreifer dann aber selbst gerade noch die Kugel vom Fuß spitzeln (60.).

Letztlich war es einmal mehr ein Joker, der entscheide­nden Anteil am Erfolg hatte. Allison Leite dos San- tos, nach 63 Minuten in die Partie gekommen, scheiterte mit seinem Schuss noch am starken Gästekeepe­r Marcel Dietz, doch den Abstauber verwertete Ali Basaran zum 1:0. Die Gäste warfen noch einmal alles nach vorn, was Bora Karadag nach starker Einzelleis­tung mit dem 2:0 bestrafte.

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