FSV schnuppert schon einmal an der Tabellenspitze
Landesliga: Gegen die Spielvereinigung aus Sterkrade-Nord ist viel Geduld gefragt, ehe Basaran und Karadag treffen.
FUSSBALL Bora Karadag wollte sofort nach Schlusspfiff zu den Fans. „Los, lasst uns eben La Ola machen“, forderte der Kapitän des FSV Duisburg seine Mitspieler zur Jubelwelle auf. Doch René Lewejohann, Trainer des Fußball-Landesligisten, beorderte seinen Spielmacher erst einmal in den Mannschaftskreis. Dort sagte der Ex-Profi seinen Schützlingen, was er kurz darauf noch einmal wiederholte: „Wir haben das heute so gespielt wie gestern die Bayern gegen Bremen: mit viel Geduld.“
Mit den entscheidenden Toren ließ sich der FSV freilich noch mehr Zeit als tags zuvor der Rekordmeister: Ali Basaran erzielte erst in der 89. Minute das Führungstor gegen die SpVgg Sterkrade-Nord, Bora Ka- radag machte in der Nachspielzeit den 2:0-Sieg perfekt, der das Team von der Warbruckstraße sogar für eineinhalb Stunden an die Tabellenspitze der Gruppe 2 beförderte. Dann zog der 1. FC Kleve durch das 4:0 im später begonnenen Spiel gegen den SV Burgaltendorf wieder vorbei.
Beim FSV trübt dies die Freude über den Saisonstart mit zehn Punkten aus vier Spielen allerdings nicht. „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs“, gab René Lewejohann nachher zu Protokoll. Wie der Spielverlauf belegt, war es freilich eine recht schwere Geburt. Die Gastgeber hätten die Angelegenheit frühzeitig komfortabler gestalten können, ließen aber teilweise hundertprozentige Möglichkeiten ungenutzt. Vor allem Hatim Bentaleb, erstmals als Mittelstürmer in der Startformation des FSV, tat sich dabei hervor. Vor und nach der Pause scheiterte er jeweils zweimal in aussichtsreicher Position.
Auch Bora Karadag ging in seiner „Spezialdisziplin“diesmal leer aus. Insgesamt viermal trat er zentral zum direkten Freistoß an – die größte Torannäherung schaffte er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als der Ball an den linken Innenpfosten sprang und von dort ins gegenüberliegende Toraus trudelte.
Wie schon in den letzten Partien stellte René Lewejohann sein System im Spielverlauf um. Nach gutem Beginn war er mit seiner Schaltzentrale zunehmend unzufriedener; nach der Pause wechselte er dann von der Dreier- zur Viererkette. Das funktionierte besser, doch ein individueller Fehler von Joel Schoof, der den Ball gegen Sulaiman Sesay Fullah vertändelte, hätte trotzdem beinahe alles über den Haufen geworfen. Der Innenverteidiger konnte dem Nord-Angreifer dann aber selbst gerade noch die Kugel vom Fuß spitzeln (60.).
Letztlich war es einmal mehr ein Joker, der entscheidenden Anteil am Erfolg hatte. Allison Leite dos San- tos, nach 63 Minuten in die Partie gekommen, scheiterte mit seinem Schuss noch am starken Gästekeeper Marcel Dietz, doch den Abstauber verwertete Ali Basaran zum 1:0. Die Gäste warfen noch einmal alles nach vorn, was Bora Karadag nach starker Einzelleistung mit dem 2:0 bestrafte.