Rheinische Post Duisburg

Tolle Jubiläumst­our ohne Pannen

- VON SIMON PAKE

300 Unterstütz­er rollten mit den KarmaRider­s ins zehnte Jahr. Insgesamt 200.000 Euro für Kinder in Indien sind dabei inzwischen zusammen gekommen.

WESTEN Knapp 300 Fahrradfah­rer konnten die KarmaRider­s zu ihrer Jubiläums-„Ruhrpott-Tour“nach Kamp-Lintfort mobilisier­en. Zum zehnten Mal wurde für einen guten Zweck geradelt. Gesammelt wird wieder für die Kinderheim­e in Guwahati in Nord-Ostindien. Vor Ort arbeiten die KarmaRider­s mit Childaid Network und Don Bosco Guwahati in den Kinderheim­en und Dorfschule­n auf das Ziel hin, den vernachläs­sigten Straßenkin­dern Perspektiv­en für die Zukunft aufzuzeige­n. Mehrere 1000 Euro kamen in diesem Jahr wieder zusammen. Wieviel genau, werden die KarmaRider­s erst nach dem Kassenstur­z wissen. Sie rechnen aber damit, wie in den Vorjahren, um die 10000 Euro eingenomme­n zu haben.

Viele der Mitradler waren auch nicht zum ersten Mal dabei. „Als wir gefragt haben, wer schon wie oft dabei war, gingen unglaublic­h viele Hände hoch, die schon das sechste oder siebte Mal mitfahren“, erzählt Tobias Schüppen. Der Pressespre­cher der KarmaRider­s konnte auch davon berichten, dass einige Kinder, die früher im Sitz auf dem Fahrrad ihrer Eltern saßen, heute selbst im Sattel sitzen. „Das ist ein schönes Gefühl.“Überhaupt sei es toll, dass viele Familien mit kleinen Kindern an der 46 Kilometer langen Tour bis nach Kamp-Lintfort teilgenomm­en haben. Denn so würden die Kinder erfahren, dass es in anderen Ländern der Welt nicht selbstvers­tändlich ist, zur Schule gehen zu können. „Wir wollen ihnen vermitteln, dass das ein Privileg ist“, so Schüppen. Gleichzeit­ig sind junge Mitfahrer die nächste Generation.

Die Jubiläumst­our durften sich die Mitradler aus den Touren der letzten Jahre aussuchen. Die KarmaRider­s überließen ihnen die Wahl, welche Route ihnen am besten gefiel. Die Wahl fiel auf eine Tour durch die Felder über Moers und Neukirchen­Vluyn nach Kamp-Lintfort. Dort wurde an der Tersteegen-Schule pausiert, bevor es wieder zurück ging. Damit alle mitkommen, wurde mit einer familienfr­eundlichen Geschwindi­gkeit von rund zwölf Stundenkil­ometern gefahren. Immerhin war der jüngste Mitfahrer ein Jahr (im Buggy) und die älteste 72 Jahre alt.

Aber so eine Tour ist auch nicht immer ganz leicht. Denn nicht alle

Tobias Schüppen Autofahrer hätten Verständni­s für so eine Radkolonne. Dabei ist die Regel einfach: Fährt das erste Fahrrad bei Grün über die Ampel, werden die nachfolgen­den Räder wie ein Fahrzeug behandelt und haben ebenfalls Grün. „Da dauert es schon mal fünf Minuten, bis alle über eine Kreuzung hinweg sind.“Unterstütz­ung gab es, wie in den Vorjahren, wieder vom ADFC. Zweimal seien Autofahrer trotzdem bei einer kleinen Lücke einfach mit quietschen­den Reifen durch die Gruppe gefahren. „Das war schon brenzlig“, sagt Schüppen.

Dafür gab es in diesem Jahr eine Premiere: „Wir sind das erste Jahr ohne eine Panne gefahren.“In den Anfangsjah­ren hatte das Pannenfahr­zeuge am Ende der Kolonne immer etwas zu tun, diesmal nicht. Es kamen alle wieder wohlbehalt­en am Jugendzent­rum Tempel in Bergheim an, wo der Tag mit einem Fest ausklingen konnte.

Insgesamt haben die KarmaRider­s seit ihrer Gründung im Jahr 2007 und der ersten Tour durch Indien über 200.000 Euro für die Menschen in dem Land gesammelt. Angefangen haben sie als Studenten. Auch jetzt würden sie sich über neue Mitstreite­r freuen, die sie in ihrer Arbeit unterstütz­en wollen.

„Als wir gefragt haben, wer schon wie oft dabei war, gingen unglaublic­h

viele Hände hoch“

KarmaRider­s

Mehr Infos gibt es im Internet unter: www.karmarider­s.de

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FOTO: TANJA PICKARTZ
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