Rheinische Post Duisburg

EVD: Sorgen wegen Raphael Joly

- VON FRIEDHELM THELEN

Er gilt als einer der besten der Liga: Der Topscorer der Füchse klagt allerdings weiterhin über Schmerzen in der Schulter. Sollte der Holland-Kanadier lange Zeit ausfallen, wird der EVD vor Saisonstar­t wohl noch nachlegen müssen.

EISHOCKEY Ein Sieg gegen einen Zweitligis­ten. Gute Laune bei der Saisoneröf­fnungsfeie­r – viele Neuzugänge, die am Sonntag gute Leistungen geboten haben – was auch für die alteingese­ssenen Spieler gilt. Es gäbe gute Gründe, beim Eishockey-Oberligist­en EV Duisburg gut gelaunt in die neue Woche zu gehen. Doch bei den Füchsen herrscht Sorge. „Es wird in dieser Woche noch einige Untersuchu­ngen geben. Daher wollen wir keine Wasserstan­dsmeldunge­n abgeben, ehe wir nicht wissen, was genau das

Sebastian Uckermann Problem ist“, sagt Füchse-Chef Sebastian Uckermann. Raphael Joly, seit Jahren Topscorer der Füchse, droht im schlimmste­n Fall lange auszufalle­n.

Der Holland-Kanadier musste sich im Sommer einem Eingriff an der Schulter unterziehe­n. Dass wurde bereits kurz nach Saisonende gemacht, sodass die Füchse die Hoffnung hatten, dass es ihrem Topspieler und Publikumsl­iebling rechtzeiti­g wieder gut gehen würde. Uckermann: „Er hat aber immer noch Schmerzen, sodass er zunächst einmal nicht aufs Eis geht.“Nun stehen weitere Untersuchu­ngen an, ehe die Füchse sich genau äußern wollen. Und was passiert, wenn ein längerer Ausfall droht? „Erst einmal müssen wir wissen, ob wir von vier Wochen oder mehr sprechen. Aber wenn Raphael lange ausfallen sollte, dann verpflicht­en wir natürlich einen weiteren Ausländer“, sagt Uckermann. Und das noch vor Saison- start. Klar ist auch: Würde Joly langfristi­g ausfallen, bliebe er in jedem Fall Teil des Teams – mit der Hoffnung, dass er in der zweiten Saisonhälf­te wieder fit wäre und so die sportliche­n Möglichkei­ten weiter erhöht.

Denn dann stünden ja drei Ausländer im Team, von denen zwei Spieler pro Partie eingesetzt werden dürfen. Den Spielermar­kt haben die Füchse folglich im Blick. Dass der EVD keine Wasserstan­dsmeldunge­n herausgebe­n will, ist klar – denn Joly ist einer der besten Ausländer, die in den letzten Jahren für die Füchse gespielt haben. „Er ist aufgrund seiner Kompletthe­it, was seine Arbeit in der Defensive und Zweikampfs­tärke zusätzlich zu seinen offensiven Qualitäten angeht, für mich der beste Ausländer der Liga“, weiß Uckermann genau, welche Bedeutung Joly für Duisburg hat. „Außerdem ist er charakterl­ich ein Super-Junge.“Das macht auch deutlich, warum die Füchse kein Risiko eingehen wollen. Augen zu und durch hieße in diesem Fall, dass sich Joly, würde er nun einfach spielen, eine Verletzung zuziehen könnte, die ihm das Eishockeys­pielen in Zukunft unmöglich macht. Und das wollen die Füchse in jedem Fall vermeiden.

Der 28-Jährige spielt seit der Saison 2014/15 für die Füchse und hat in 133 Pflichtspi­elen für den EVD 128 Tore erzielt sowie 132 weitere Treffer vorbereite­t. Dazu kommen 266 Strafminut­en, die auch in Zahlen nahe legen, dass Joly jemand ist, der sich auf dem Eis vergleichs­weise wenig gefallen lässt.

Umso größer ist die Freude auf Seiten der Füchse, dass das Team nach dem holprigen Aufgalopp am Freitag in Bad Nauheim daheim gegen den Zweitligis­ten eine so gute Leistung geboten hat – was neben vielen anderen eben auch für den tschechisc­hen Kontingent­spieler Pavel Pisarik gilt, der, obwohl er erst 23 Jahre alt ist, völlig unaufgereg­t seinen Job macht und gegen die Roten Teufel in zwei Spielen dreimal getroffen hat.

„Er ist aufgrund seiner Kompletthe­it für mich der beste Auslän

der der Liga“

Füchse-Chef

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FOTO: PATRICK FRIEDLAND Raphael Joly feiert mit den Fans. Wann das wieder klappt, steht derzeit nicht fest.

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