Heynckes bringt Bayern an die Spitze
Durch das 2:0 gegen Leipzig ziehen die Münchner an Borussia Dortmund vorbei.
MÜNCHEN (sid) Nach einer perfekten Woche und dem Sprung an die Tabellenspitze zeigte sich Jupp Heynckes altersmilde. Trotz deutlicher Kritik an seinen Stars nach dem 2:0 (2:0) gegen Herausforderer RB Leipzig und einiger Sorgen in der Offensive wollte sich der 72-Jährige die gute Laune ganz und gar nicht verderben lassen. „Ich habe mehr Erfahrung als meine Spieler. Wir spielen schon wieder am Dienstag und haben dann am Samstag das nächste Gipfeltreffen. Deshalb bin ich sehr zufrieden“, sagte der Trainer von Bayern München vor dem Champions-League-Gruppenspiel am Dienstag bei Celtic Glasgow und der Bundesliga-Partie bei Borussia Dortmund am Samstag.
Heynckes hat trotz des drohenden Ausfalls von Robert Lewandowski allen Grund, den kommen- den Wochen entspannt entgegenzublicken. Der Triple-Coach hat die Bayern mit fünf Siegen in die Erfolgsspur zurückgebracht. Erstmals in dieser Saison steht der FC Bayern in der Liga dort, wo er seinem Selbstverständnis nach hingehört: ganz oben!
„Wir haben maximalen Erfolg, seit Jupp da ist. Wir haben alles gewonnen. Vor zwei Wochen hatten wir noch fünf Punkte Rückstand auf Dortmund – jetzt sind wir drei vorne – Wahnsinn“, sagte Kapitän Arjen Robben. „Das ging verdammt schnell“, betonte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl anerkennend.
Die Münchner nutzten eiskalt die Gunst der Stunde. Sie profitierten vom Tief beim BVB und im zweiten Duell gegen Leipzig innerhalb von knapp 70 Stunden von der frühen Roten Karte gegen RB-Kapitän Willi Orban (13.) wegen einer Notbremse an Robben. „In der Halbzeit hätten wir eigentlich nach Hause fahren können“, räumte Hasenhüttl enttäuscht ein, nachdem die Bayern in Überzahl durch James und Torjäger Lewandowski schnell für klare Verhältnisse gesorgt hatten.
Weltmeister Jerome Boateng reichte dies aber nicht. Natürlich sei es ein „toller Spieltag für uns“gewesen, „aber die zweite Halbzeit war ganz schlecht. Das geht so nicht. Darüber müssen wir reden“, moserte der Innenverteidiger. Robben bemängelte fehlendes Tempo: „Das geht besser. Es ist schade, da musst du weiter Spaß haben.“
Und Heynckes? Für ihn war es „wichtig, wieder zu null zu spielen. Es war genau richtig, wie wir das gespielt haben. Ein höheres Tempo war mir nicht so wichtig“, sagte er gelassen. Ein Wermutstropfen war allerdings die Verletzung von Lewandowski, der unmittelbar nach seinem zehnten Saisontor wegen muskulärer Probleme ausgetauscht werden musste. Eine taugliche Zweitbesetzung für Lewandowski haben die Münchner nicht.