Rheinische Post Duisburg

Sprengung: Zwei auf einen Streich

- VON DANIEL CNOTKA

Nach der Asbestsani­erung in den beiden leerstehen­den „Weißen Riesen“könnten diese am selben Tag gesprengt werden, so die Idee des beauftragt­en Planers.

HOCHHEIDE Für so manchen Hochheider könnte sich der 23. September 2018 etwa so anfühlen, als fielen Weihnachte­n und Ostern auf einen Tag. An diesem Sonntag im Frühherbst könnten nämlich gleich zwei Sprengunge­n stattfinde­n: Die des „Weißen Riesen“an der FriedrichE­bert-Straße und die des „Weißen Riesen“, Ottostraße 24-30. So lautet ein Genehmigun­gsantrag, den die Planungsfi­rma Rebuilding am 12. Oktober der Stadt Duisburg hat zukommen lassen.

Aus dem Rathaus heißt es dazu, dass dieser Antrag derzeit geprüft werde. Sehr viele Behörden seien daran beteiligt, mit einer Entscheidu­ng, ob eine Doppelspre­ngung am 23. September 2018 möglich sei, könne man in ein bis zwei Monaten rechnen, so eine Sprecherin auf Anfrage.

Marc Sommer, Chef der Planungsfi­rma Rebuilding, bestätigt den Antrag an die Stadt, er erklärt seinen Vorstoß: „Es ist eine erste Idee, eigentlich noch gar nicht spruchreif, es ist noch keine Entscheidu­ng gefallen.“Eine zeitgleich­e Sprengung würde Synergien schaffen, so Sommer. Man müsse das Quartier lediglich einmal evakuieren, man müsse nur einmal absperren und den Schutt wegräumen. Das Risiko bestünde eben darin, dass quasi doppelter Staub und doppelte Erschütter­ung in einem dicht besiedelte­n Gebiet anfielen. Auch für den erfahrenen Planer Sommer wäre das Neuland.

Aktuell würde das Vergabever­fahren für den Abbruch des zweiten „Weißen Riesen“an der Ottostraße laufen, bis Ende des Jahres stünde dann fest, wer den Auftrag fürs Abreißen samt Asbestentf­ernung bekomme.

Zudem seien viele weitere Fragen zu klären, etwa, ob die Stadt an dem Tag der Sprengung auch genügend Ordnungsam­tskräfte mobilisier­en könne. Gebe es etwa zeitgleich eine Veranstalt­ung in der Innenstadt, könne man dies schon nicht mehr gewährleis­ten. So sei man dann eben auf den Termin 23. September gekommen. Von einer exakt zeitgleich­en Sprengung geht Sommer indes nicht aus. Zu klären ist, wie lange man zwischen den beiden Sprengunge­n abwartet, die Spanne reiche von fünf Minuten bis zu einem halben Tag.

Mit der Vergabe und auch der aufwändige­n Asbestbese­itigung via Hochdruckg­erät sei man aber definitiv rechtzeiti­g fertig, erklärt Marc Sommer, unabhängig davon, wer den den Auftrag für den Abbruch des zweiten Riesen bekomme. Dass dies auch der Abbrecher des ersten „Riesen“, die Firma Prangenber­g&Zaum aus Neuss ist, sei dabei keinesfall­s sicher. Den Zuschlag bekomme derjenige, der für die Stadt das wirtschaft­lichste Angebot vorlege.

Ob Weihnachte­n und Ostern für die Hochheider tatsächlic­h auf den 23. September 2018 fallen, die ungeliebte­n 60 Meter hohen Ex-Wohntürme dann der Vergangenh­eit angehören, hängt von vielen Faktoren ab. Ob es wirklich klappt, wissen mit Stadt und Planer heute noch nicht einmal diejenigen, die sich vermeintli­ch mit am besten mit dem Thema auskennen...

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FOTO:HANS BLOSSEY Das Gesicht Hochheides könnte sich bald sehr verändern.

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