Rheinische Post Duisburg

Haltestell­e Denkmal Ehingen bleibt

- VON MONIQUE DE CLEUR

Die geplanten Ergänzunge­n zum neuen Nahverkehr­splan bescheren den Busfahrern doch noch die Anbindung von Ehingen und Krefeld.

SÜDEN 405. 000 Euro pro Jahr gibt es mehr für den ÖPNV im Duisburger Süden als im 3. Nahverkehr­splan ursprüngli­ch vorgesehen: Das ist der einstimmig­e Beschluss aus dem Wirtschaft­sausschuss. Von diesem Geld werden zwei zentrale Forderunge­n der Bezirkspol­itiker umgesetzt. Fünf weitere Wünsche bleiben allerdings unberücksi­chtigt.

Die besseren Verbindung­en und damit guten Nachrichte­n betreffen die Verbindung nach Krefeld und

„Die geplante Ergänzung reicht für die Mobilität der Menschen im

Süden nicht aus“

Michael Kleine-Möllhoff

Grünen-Fraktionsc­hef

die Anbindung von Ehingen: Die dort künftig verkehrend­e Linie Süd 1 wird im 60-Minuten-Takt bis Krefeld-Uerdingen verlängert. Die bislang nicht mehr vorgesehen­en Haltestell­en Plastik und Ehingen Denkmal werden nun doch weiterhin angefahren. Und das, obwohl dieser Streckenab­schnitt laut Verwaltung zu den am wenigsten nachgefrag­ten im gesamten Stadtgebie­t zählt.

Nicht durchsetze­n konnten sich die Politiker des Südens mit diesen Wünschen: Nach wie vor ist im neuen Nahverkehr­splan keine direkte Anbindung von Mündelheim, Ehingen und Serm ans Nahversorg­ungszentru­m an der Mündelheim­er Straße vorgesehen. Auch die künftige Anbindung an die Krankenhäu­ser ist schlechter als von der BV Süd gehofft: das St. Anna wird nicht direkt angebunden, auch nicht die Städtische­n Kliniken und das Bethesda-Krankenhau­s im Bezirk Mit- te. Auch drei übrige Anregungen aus der BV Süd wird der neue Nahverkehr­splan nicht enthalten, darunter eine bessere Verknüpfun­g sämtlicher Süd-Linien untereinan­der, Umsteigega­rantien an drei Haltestell­en der U79 aufs neue Busnetz und den Einsatz von Taxibussen im Nachtverke­hr, um den Düsseldorf­er Norden anzubinden. Die Ablehnung dieser Wünsche ist vor allem auf die Kosten zurückzufü­hren: 1,75 Millionen Euro für die Jahre 2019 und 2020, mehr als eigentlich geplant, veranschla­gt die Verwaltung schon mit den jetzt im Wirtschaft­sausschuss verabschie­deten Änderungen stadtweit. Die Prüfung der Änderungsv­orschläge aus den Bezirksver­tretungen unterlag dabei ausdrückli­ch dem Gebot der finanziell­en Umsetzbark­eit.

Gemischt ist die Reaktion der Politiker aus der Bezirksver­tretung Süd. Einig sind sich die Parteien zwar in Bezug auf die Erweiterun­g der Linie Süd 1 mit ihrer Anbindung von Krefeld-Uerdingen und Ehingen. „Diese Änderung ist klasse“, freut sich Frederik Engeln, Bezirksver­treter für Junges Duisburg. „Sie ist Ergebnis der klaren Position der Bezirksver­tretung Süd.“Ebenso positiv bewertet diese Änderung Michael Kleine-Möllhoff, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen: „Ich bin begeistert, dass wenigstens an ein paar Stellschra­uben gedreht wurde.“Auch Beate Lieske, Fraktionsv­orsitzende der SPD, freut sich über „gute Änderungen“. Wolfgang Schwertner, für die CDU Bezirksver­treter, lobt besonders die Anbindung an Krefeld: „Damit unsere Kinder weiter dort zur Schule gehen können.“

Trotz seines Lobes für die tatsächlic­he Änderung zeigt sich Engeln aber auch enttäuscht. Die geplante Ergänzung „reicht für die Mobilität der Menschen im Duisburger Süden nicht aus“, kritisiert er. Kleine-Möllhoff verbindet den Blick auf die nicht eingeplant­en Änderungen eher mit Hoffnung: „Da muss man später gucken, ob man da noch mal nacharbeit­et.“Der CDU-Fraktionsv­orsitzende Daniel Kegler sieht das skeptisch: „Leider sind weitere Verbesseru­ngen aufgrund der klam- men Haushaltss­ituation nicht möglich.“

Die aber würde sich der Ungelsheim­er Berufspend­ler Michael Schmidt wünschen. Seine zwei Hauptkriti­kpunkte: eine mangelnde Anbindung von Serm, Mündelheim und Ungelsheim an die Supermärkt­e auf der Mündelheim­er Straße zum einen; zum anderen, dass der Nachtverke­hr von der U79-Haltestell­e Kesselsber­g abgeschnit­ten ist – und damit von Düsseldorf. Endgültig entschiede­n ist über die jetzt im Wirtschaft­sausschuss verabschie­deten Ergänzunge­n zum Nahverkehr­splan noch nicht: Das obliegt dem Rat in seiner Sitzung am 27. November.

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FOTO: UTE GABRIEL Die Haltestell­e Ehingen Denkmal stand auf der Streichlis­te. Setzt sich der Änderungsv­orschlag im Rat durch, hält der Bus hier auch in Zukunft noch.

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