Rheinische Post Duisburg

Junge Expertin in Sachen Demenz

- VON JOHANNES BANSNER

Julia Urban vertritt Rabea Gröning im Quartiersb­üro der Arbeiterwo­hlfahrt in Duissern. Die Finanzieru­ng des Projekts ist noch bis Oktober 2018 gesichert.

In Duisserner Quartiersb­üro gibt’s eine Neue: Jeden Dienstag ab neun Uhr sitzt Julia Urban im Quartiersb­üro auf der Wintgensst­raße am Ernst-Ermert-Seniorenze­ntrum. Ihre Schwerpunk­te: Demenz- und Pflegebera­tung. „Seit September bin ich einmal die Woche hier“, erklärt die Neue im Duisserner Büro.

In jenem Büro, das Benjamin Hübbertz-Ivartnik und Rabea Gröning seit Februar 2016 nutzen, um

Julia Orban den Stadtteil zu managen. Die Hauptaufga­ben, die vom Quartiersb­üro aus organisier­t werden, sind Beratungen, Stadtteil-Treffen und Veranstalt­ungen wie der Seniorenta­g oder das Wandercafé. Die Lebensqual­ität soll gerade für ältere Menschen verbessert werden. Schließlic­h sind im Stadtteil mehr als 20 Prozent der Bewohner über 65 Jahre und älter.

Da Gröning in Mutterschu­tz gegangen ist, galt es für die Awo, die Stelle neu zu besetzen. Die Awo musste nicht lange suchen, um die geeignete Kandidatin ausfindig zu machen. Seit 2015 arbeitet Urban, ausgebilde­te Physiother­apeutin und studierte Healthcare-Managerin, bei der Arbeiterwo­hlfahrt. „Ich möchte jetzt für die Duisserner Ansprechpa­rtnerin werden“, sagt sie.

Die in Hünxe geborene Urban bringt vor allem ihre Expertise rund ums Thema Demenz mit ins Königreich. „Je näher das Thema zu den Leuten in die Nachbarsch­aft dringt, desto kleiner ist die Hürde, sich dazu beraten zu lassen“, findet sie. Manchmal macht sie auch Hausbesuch­e. Ihre Erfahrunge­n beim Forum Demenz: „Zuerst spreche ich mit den Angehörige­n, es gibt keine Diagnose. Wir versuchen nur herauszufi­nden, was sich verändert“, erklärt sie. Dann vermittelt sie Anlaufstel­len bei Medizinern, die den vermeintli­ch Demenz-Erkrankten sowie deren Angehörige­n Gewissheit geben. „Als Nächstes geht’s dann um die Situations­bewältigun­g, wie es weitergehe­n kann. Da helfen auch schon Tipps im Alltag.“Ein Tipp könnte sein, dass die Angehörige­n nicht alles ausdiskuti­eren müssen, „denn man erreicht Menschen, die an Demenz erkrankt

„Durch die Angebote, auch direkt im Umfeld, ist das Thema nicht mehr so tabuisiert“ „Erst spreche ich mit den Angehörige­n, es gibt keine Diagnose. Wir finden heraus, was sich

verändert.“

sind, mehr auf der emotionale­n anstatt logischen Ebene.“

Demenz tritt durch die demografis­che Entwicklun­g und die gestiegene Lebenserwa­rtung immer öfter auf. Zum Glück gibt es immer mehr Angebote, um die Situation zu verbessern. Soziale Kontakte, die richtige Ernährung und geistige Anstrengun­gen helfen.

„Durch die Angebote, auch direkt im Umfeld, ist das Thema nicht mehr so tabuisiert. Die Angehörige­n und Betroffene­n bekommen viel leichter Zugriff und Unterstütz­ungs-Angebote“, findet Julia Urban. Und genau solche Angebote möchte sie stärker in Duissern präsentier­en.

Zunächst müsse sich herumsprec­hen, dass sie da ist und berät. In Zukunft will Urban Vorträge beim Wandercafé halten. Weitere Angebote sind in Planung. Bis Oktober 2018 ist die Finanzieru­ng des AwoCura-Quartierbü­ros gesichert. Ihr Büronachba­r Benjamin HübbertzIv­artnik hat lobende Worte für seine neue Kollegin: „Sie ist eine kompetente Beraterin und eine Bereicheru­ng für das Quartiersb­üro.“

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