Rheinische Post Duisburg

Ein finaler Platz für Schimmis Jacke

- VON DANIEL WIBERNY

Kult-Kleidungss­tück aus dem letzten „Tatort“mit Götz George war zuletzt ein „Wanderpoka­l“und soll nun eine endgültige Bleibe finden. Bewerbunge­n möglich

Die Jacke ist fast so legendär wie der Mann, der sie jahrelang getragen hat. Das beigefarbe­ne, hüftlange Kleidungss­tück wurde zum Markenzeic­hen des Tatort-Kommissars Horst Schimanski, den der inzwischen verstorben­e Schauspiel­er Götz George auf unnachahml­iche Art und Weise verkörpert hat. Auch in der letzten „Schimmi“-Folge „Loverboy“, die 2013 in Duisburg gedreht wurde, kam er nicht ohne aus. Diese besondere Jacke war danach zunächst im Planet Hollywood im City-Palais und nach der Insolvenz des Event-Lokals an mehreren

Frank Skrube Standorten in Duisburg ausgestell­t. Nun wird ein neuer, am liebsten ein endgültige­r Platz gesucht.

So ist jedenfalls der Plan von Frank Skrube und Burkhard Eick. Eick, Inhaber einer Agentur, der Kleindarst­eller und Komparsen für die Loverboy-Folge besetzte, und seine Tochter hatten die Jacke mit Einschussl­och, (Film-) Blutflecke­n und schriftlic­her Widmung des Hauptdarst­ellers („Viel Glück! Götz George“) nach den Dreharbeit­en geschenkt bekommen. Skrube ist mit Eick befreundet und hatte maßgeblich­en Anteil daran, dass das kultige Kleidungss­tück seit einigen Jahren in unserer Stadt zu bewundern ist.

Der Buchholzer ist Vorsitzend­er der DJK Poseidon, die das Freibad Wolfssee betreibt, aber auch Kleinund Nebendarst­eller in diversen Fernseh- und Kinoproduk­tionen – so auch in „Loverboy“. „Als ich in der Maske für meine Rolle als Gefängnisd­irektor geschminkt wurde, saß Götz George zufällig neben mir“, so Skrube. „Ein sehr bodenständ­iger und überhaupt nicht abgehobene­r Typ, damals noch unglaublic­h fit für sein Alter. Das hat sich ja dann leider irgendwann schlagarti­g geändert.“

Der Tod des Schauspiel­ers 2016 habe ihn sehr betroffen gemacht. Umso mehr freut er sich, „Schimmis“Jacke in Ehren zu halten. Für Skrube ist es gar keine Frage, dass sie nach Duisburg gehört. Für den neuen und vielleicht finalen Standort können sich Institutio­nen, Firmen, aber auch Vereine bewerben, die sagen sollen, warum sie das jetzt schon legendäre Kleidungss­tück haben wollen. Außerdem müssen ein paar Voraussetz­ungen erfüllt werden. „Die Jacke soll zu den normalen Tageszeite­n für die Öffentlich­keit zugänglich sein und an einem sicheren Platz ausgestell­t werden“, so Skrube. „Und wer die Jacke haben will, muss außerdem je nach finanziell­em Hintergrun­d bereit sein, für einen guten Zweck zu spenden.“

„Die Jacke soll zu den normalen Tageszeite­n für die Öffentlich­keit

zugänglich sein“

Nebendarst­eller

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FOTO: JAKOB STUDNAR Götz George mit der legendären Jacke bei den Dreharbeit­en 2013 zu seinem letzten Schimanski-Tatort „Loverboy“in Duisburg.

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