SPD vermisst sozialen Wohnungsbau
Die Wohnungssituation und Sportplätze treiben die SPD im Duisburger Süden um. Gute Nachrichten verkündet der Bezirksmanager aber in Sachen RRX und Schwimmbäder.
RAHM Durchaus kritische Töne begleiteten den Neujahrsempfang des SPD-Ortsvereins Großenbaum/ Rahm. Vor allem die Wohnungssituation in Wedau und Rahm sowie der Verkehr und die Sanierung von Sportplätzen sehen die Duisburger Genossen mit Sorge. So muss sich etwa der Sportverein TS Rahm mit 20 Gruppen einen inzwischen abgenutzten Ascheplatz teilen. Kostenpunkt für einen neuen: gut 750.000 Euro, teilte ein Vereinsmitglied mit. Weil aber der Platz in der Förderliste der Stadt weit hinten stehe, habe man sich auf eine nur 50-prozentige Förderung eingelassen, um nicht vier Jahre mit der Sanierung warten zu müssen.
Friedhelm Klein, der als Bezirksamtsleiter für Duisburg-Süd vor rund 50 Genossen und Gästen über die „Perspektive für Großenbaum und Rahm und den Duisburger Süden“sprach, konnte dem TS Rahm keine bessere Botschaft übermitteln. Dafür aber soll der Ausbau des RRX Schwung in die Infrastruktur des Südens bringen. Zwei zusätzliche Gleise für den Express zwischen Dortmund und Köln werden zwar die bestehende Verbindung von Großenbaum zum Gewerbegebiet, den sogenannten Mäusetunnel, aus Kostengründen kappen. Stattdessen wird aber die von der Politik präferierte Nord-Süd-Anbindung umgesetzt. Vor allem die weniger mobilen Duisburger können sich auf eine Lösung am bislang schwer zugängli- chen S-Bahnhof Rahm-West freuen: Nach jahrelangem Hin und Her um steile Treppen sorgt der RRX-Ausbau für eine barrierefreie Gestaltung des Bahnhofs. Der VRR fördere diese Umgestaltung zu 90 Prozent, so Klein. Vor 2025 werde der RRX allerdings nicht fahren, erklärte der Bezirksmanager.
Nicht ganz so lang soll die Umsetzung des XXL-Bads noch dauern. Die juristische Prüfung der Bezirksregierung Düsseldorf, so Klein, habe ergeben, dass ein PPP-Projekt – also die Umsetzung mit einem privaten Investor – die wirtschaftlichste sei. Die Ausschreibung soll nun beginnen, vier Jahre aber wird es wohl noch dauern, bis der erste Gast ins Wasser springen kann. Die beiden Hallenbäder in Großenbaum und Wanheim sollen bis dahin „ertüchtigt“werden.
Die Wedauer Bevölkerung wird voraussichtlich in den nächsten Jahren deutlich zulegen. 90 Hektar freie Bahnfläche stehen bekanntlich für die Entwicklung von Wohnungen und Nahversorgung zur Verfügung. Zwischen Wedau und Bissingheim „soll eine Mischung aller Wohnbauformen bis hin zum sozialen Wohnungsbau entstehen“, kündigt Klein an, der für die Nut- zung des Geländes auch aus ökologischen Gründen wirbt.
Die SPD vermisst weitere Projekte in Sachen sozialer Wohnungsbau im Duisburger Süden. Am Angerbogen zum Beispiel sollen 17 Hektar für gehobene Ansprüche erschlossen werden. Hier schließt die Stadt Sozialwohnungen aus und plant 320 Wohneinheiten als Einfamilienhäuser. Das erregt Unmut bei manchem SPDler. Bezirksmanager Friedhelm Klein wirbt um Verständnis: „Das Projekt soll Geld für den Haushalt generieren.“Bei 400 Euro pro Quadratmeter sei sozialer Wohnungsbau für die Stadt dort zu teuer.