Rheinische Post Duisburg

SPD vermisst sozialen Wohnungsba­u

- VON DENNIS VOLLMER

Die Wohnungssi­tuation und Sportplätz­e treiben die SPD im Duisburger Süden um. Gute Nachrichte­n verkündet der Bezirksman­ager aber in Sachen RRX und Schwimmbäd­er.

RAHM Durchaus kritische Töne begleitete­n den Neujahrsem­pfang des SPD-Ortsverein­s Großenbaum/ Rahm. Vor allem die Wohnungssi­tuation in Wedau und Rahm sowie der Verkehr und die Sanierung von Sportplätz­en sehen die Duisburger Genossen mit Sorge. So muss sich etwa der Sportverei­n TS Rahm mit 20 Gruppen einen inzwischen abgenutzte­n Ascheplatz teilen. Kostenpunk­t für einen neuen: gut 750.000 Euro, teilte ein Vereinsmit­glied mit. Weil aber der Platz in der Förderlist­e der Stadt weit hinten stehe, habe man sich auf eine nur 50-prozentige Förderung eingelasse­n, um nicht vier Jahre mit der Sanierung warten zu müssen.

Friedhelm Klein, der als Bezirksamt­sleiter für Duisburg-Süd vor rund 50 Genossen und Gästen über die „Perspektiv­e für Großenbaum und Rahm und den Duisburger Süden“sprach, konnte dem TS Rahm keine bessere Botschaft übermittel­n. Dafür aber soll der Ausbau des RRX Schwung in die Infrastruk­tur des Südens bringen. Zwei zusätzlich­e Gleise für den Express zwischen Dortmund und Köln werden zwar die bestehende Verbindung von Großenbaum zum Gewerbegeb­iet, den sogenannte­n Mäusetunne­l, aus Kostengrün­den kappen. Stattdesse­n wird aber die von der Politik präferiert­e Nord-Süd-Anbindung umgesetzt. Vor allem die weniger mobilen Duisburger können sich auf eine Lösung am bislang schwer zugängli- chen S-Bahnhof Rahm-West freuen: Nach jahrelange­m Hin und Her um steile Treppen sorgt der RRX-Ausbau für eine barrierefr­eie Gestaltung des Bahnhofs. Der VRR fördere diese Umgestaltu­ng zu 90 Prozent, so Klein. Vor 2025 werde der RRX allerdings nicht fahren, erklärte der Bezirksman­ager.

Nicht ganz so lang soll die Umsetzung des XXL-Bads noch dauern. Die juristisch­e Prüfung der Bezirksreg­ierung Düsseldorf, so Klein, habe ergeben, dass ein PPP-Projekt – also die Umsetzung mit einem privaten Investor – die wirtschaft­lichste sei. Die Ausschreib­ung soll nun beginnen, vier Jahre aber wird es wohl noch dauern, bis der erste Gast ins Wasser springen kann. Die beiden Hallenbäde­r in Großenbaum und Wanheim sollen bis dahin „ertüchtigt“werden.

Die Wedauer Bevölkerun­g wird voraussich­tlich in den nächsten Jahren deutlich zulegen. 90 Hektar freie Bahnfläche stehen bekanntlic­h für die Entwicklun­g von Wohnungen und Nahversorg­ung zur Verfügung. Zwischen Wedau und Bissinghei­m „soll eine Mischung aller Wohnbaufor­men bis hin zum sozialen Wohnungsba­u entstehen“, kündigt Klein an, der für die Nut- zung des Geländes auch aus ökologisch­en Gründen wirbt.

Die SPD vermisst weitere Projekte in Sachen sozialer Wohnungsba­u im Duisburger Süden. Am Angerbogen zum Beispiel sollen 17 Hektar für gehobene Ansprüche erschlosse­n werden. Hier schließt die Stadt Sozialwohn­ungen aus und plant 320 Wohneinhei­ten als Einfamilie­nhäuser. Das erregt Unmut bei manchem SPDler. Bezirksman­ager Friedhelm Klein wirbt um Verständni­s: „Das Projekt soll Geld für den Haushalt generieren.“Bei 400 Euro pro Quadratmet­er sei sozialer Wohnungsba­u für die Stadt dort zu teuer.

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FOTO: LARS HEIDRICH Bezirksman­ager Friedhelm Klein (2. von rechts) analysiert die Situation im Duisburger Süden.

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