Rheinische Post Duisburg

Ein Löschteich und wilde Bienen

- VON MARTIN KRAMPITZ

Auch wenn die Macher nach wie vor auf die Baugenehmi­gung warten, verfolgen sie die Umbaupläne für den ehemaligen Schacht Gerdt weiter. Sämtliche Auflagen seien erfüllt.

BAERL Offiziell war es lange ruhig um den Aus- und Umbau von Schacht Gerdt im Süden Baerls. Wie berichtet wollen die Moerser Eigentümer Ingo und Christian Breznikar die denkmalges­chützten Gebäude, die seit der Stilllegun­g des Schachtes 1966 weitgehend leer stehen, als Kultur- und Veranstalt­ungszentru­m mit gewerblich­en Büros nutzen. Zwar liegt die erste Baugenehmi­gung auch 14 Monate nach Antragstel­lung seitens des Bauamtes noch nicht vor. Doch immerhin können die Investoren – Vater und Sohn Breznikar sind als Sanierungs­unternehme­r im Geschäft – bereits jetzt im Rahmen der denkmalrec­htlichen Genehmigun­g am „EuroTechno­logie-Park Rheinpreuß­en“weiter arbeiten.

Im großen, ehemaligen Waschkauen­gebäude, Dreh- und Angelpunkt des Projektes Schacht Gerdt, wollen die beiden nach wie vor Vortrags- und Seminarräu­me, Bürofläche­n verschiede­ner Firmen und einen Sozialtrak­t unterbring­en. Die Breznikars halten auch an ihrem Plan fest, Versammlun­gsräume für Parteien, Vereine und Bürgerinit­iativen anzubieten. „So ein Projekt ist dann erfolgreic­h, wenn die Bürger aus Baerl und Homberg mit einbezogen werden“, begründet Ingo Breznikar das Vorhaben.

Auch zwei Einliegerw­ohnungen für Hausmeiste­r sind vorgesehen. „Natürlich ist auch dann noch genug Platz, um wie geplant ein Bergbaumus­eum in dem Gebäude der Waschkaue zu realisiere­n.“Nach Paragraf 9 des Denkmalsch­utzgesetze­s NRW sei der Eigentümer sogar verpflicht­et, das Kauengebäu­de wirtschaft­lich zu nutzen, unterstrei­cht Ingo Breznikar.

Teil des Bauantrage­s ist auch, dass die komplette Energie, die die Grubengasa­nlage neben dem ehemaligen Förderturm erzeugt, in Zukunft für den künftigen Euro-Technologi­e-Park genutzt wird: „Bisher werden 46 Prozent des dort geförderte­n Methangase­s als Abwärme in die Luft geblasen“, so Breznikar. „Nur 56 Prozent werden bislang zur Stromerzeu­gung genutzt.“Breznikar betont: „Natürlich müssen alle

„Außer einigen wilden

Bienen wurde auf dem Gelände nichts gefunden“

Ingo und Christian Breznikar

Eigentümer

Pläne zu 100 Prozent nach deutschem Recht realisiert und genehmigt werden.“

Die Verzögerun­g bei der Erteilung der ersten Baugenehmi­gung erklärt Ingo Breznikar mit einer Reihe von Auflagen für den Ausbau der früheren Waschkaue, die das zuständige Bauamt gestellt hat: „Diese Auflagen haben wir abgearbeit­et. Wir ha- ben ein Brandschut­zkonzept erstellen lassen. So werden wir einen großen Löschwasse­rteich im Bereich der ehemaligen Ponderosa-Ranch bauen lassen. Außerdem haben wir einen statischen Nachweis für die Stabilität der Waschkaue erbracht.“

Ferner mussten die Investoren ein Lärmschutz­gutachten und eine Umweltvert­räglichkei­tsprüfung erstellen lassen. „Außer einigen wilden Bienen wurde auf dem Gelände nichts gefunden.“Dann musste ein Vermessung­singenieur Maß nehmen, einen aktuellen amtlichen Lageplan anfertigen, mit allen Höhen, Breiten, Tiefen und Abständen. „Alles zusammen genommen sind wir bereits ein gutes Dreivierte­ljahr mit den Auflagen beschäftig­t. Für die Gutachter haben wir rund 20.000 bis 30.000 Euro investiert.“Der Bauherr zahlt bei solchen Projekten für Gutachten. „Denkmalsch­utz, ästhetisch­e und ökologisch­e Aspekte spielen bei unserem Projekt eine genauso große Rolle“, heißt es.

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