Rheinische Post Duisburg

Stadt zählt weniger Tempoverst­öße

- VON ROSALI KURTZBACH

2017 sind die Zahlen von gemessenen Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en in Duisburg um rund 14.300 zurückgega­ngen, darunter allein rund 12.000 mal weniger auf der A40.

Mit Tempo 184 statt der erlaubten 80 Stundenkil­ometer über die A40, mit 109 Stundenkil­ometern auf dem Tacho über die Friedrich-EbertStraß­e in Rheinhause­n – erlaubt ist hier Tempo 50– und auf 155 „Sachen“brachte es ein Fahrer, der auf der Bundesstra­ße 288 im Süden an der Messsäule vorbeigera­st ist, wo maximal 70 erlaubt sind: Dies sind nur drei Beispiele aus der Verkehrssü­nder-Statistik für 2017 in Duisburg, die durchaus überrasche­nde Zahlen zusammenfa­sst. So sind die an allen Messstelle­n erfassten Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en im vergangene­n Jahr zurückgega­ngen – von insgesamt 52.011 im Jahr 2016 auf 37.673 in 2017.

Am deutlichst­en ist der Rückgang der geblitzten Vergehen auf der A40, um rund 12.000 von 34.776 auf 21.907. Halten sich die Autofahrer auf einmal mehr an die Vorschrift­en? Das wohl nicht.

Die Stadt sieht eine Erklärung für den starken Rückgang darin, dass die Autobahn 40 in Duisburg im August komplett gesperrt war und auch die Anhebung der Höchstge- schwindigk­eit von 80 auf 100 Stundenkil­ometer vor einigen Monaten könnte dazu beigetrage­n haben. Ein weiterer Grund für die rückläufig­en Zahlen „ist sicherlich der zunehmende Bekannthei­tsgrad der einzelnen Messsäulen“, erklärt ein Sprecher der Stadt Duisburg.

Dies passe auch dazu, dass lediglich bei den Messungen durch die fünf städtische­n Blitzerfah­rzeuge eine Zunahme der Vergehen zu ver- zeichnen ist. Genau waren es im vergangene­n Jahr 4093 mehr.

Auch im sogenannte­n ruhenden Verkehr sind die Zahlen rückläufig. 2017 verteilte das Ordnungsam­t auf den städtische­n Verkehrsfl­ächen insgesamt 300.321 Verwarnung­en, 28.120 weniger als noch vor zwei Jahren. Eine Zahl, die aber angesichts der häufigen personelle­n Engpässe, die die Stadtverwa­ltung verkraften musste, nicht wundert. Dennoch ist interessan­t, wie sich die Knöllchen aufteilen.

Parken im absoluten Halteverbo­t ahndeten im vergangene­n Jahr die Politessen 68.971 mal, Parken ohne Parkschein 43.164 mal, Parken ohne oder mit falsch eingestell­ter Parkscheib­e 35.903 mal und Parken auf Gehwegen 25.641 mal.

Die rückläufig­en Zahlen wirken sich auch auf die Einnahmen für die Stadtkasse aus. So flossen 2016 noch rund 5,3 Millionen Euro durch Verstöße im ruhenden Verkehr in die Stadtkasse. 2017 waren es nur noch 4,8 Millionen Euro. Die Einnahmen aus den Radarmessu­ngen stehen noch nicht fest. Aber auch sie dürften deutlich niedriger ausfallen.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Wie hier in Hamborn auf der Duisburger Straße stehen inzwischen an verschiede­nen Stellen im Stadtgebie­t fest installier­te Radarsäule­n.

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