Rheinische Post Duisburg

Pastor macht Auszeit in Homberg

- VON SIMON PAKE

Albert Wiese unterstütz­t den pastoralen Dienst der katholisch­en Kirche in Homberg nach derzeitige­r Planung bis zum 2. Januar 2019. Zuvor war der Der „Gast-Pfarrer“27 Jahre in Brasilien tätig.

HOMBERG Ein wechselrei­ches Leben hat Albert Wiese geführt, bevor er im Oktober des vergangene­n Jahres neu zur katholisch­en Kirche in Homberg gekommen ist. Der 63jährige Pastor kümmert sich bis An- fang 2019 gemeinsam mit Pfarrer Thorsten Hendricks und den Pastoralre­ferenten um die Gläubigen in den drei Homberger Gemeinden St. Peter, St. Johannes und Liebfrauen. Im Gespräch mit der Redaktion erzählte er von seinem Weg, der ihn nach Homberg geführt hat. Gebo- ren in Papenburg und aufgewachs­en in Bergkamen, machte Wiese zuerst eine Ausbildung zum Friseur. Später legte er in dem Handwerk die Meisterprü­fung ab. „Der Wunsch, Priester zu werden, war aber schon immer da. Als ich dann meinen Meister hatte und der Chef mich fragte, ob ich seinen Laden übernehmen will, musste ich mich entscheide­n.“Nach dem Theologies­tudium in Lantershof­en wurde Wiese als 35-Jähriger zum Priester geweiht. Das war 1989. Ein befreundet­er Bischoff fragte ihn, ob er nach Brasilien kommen wolle. Albert Wiese gefiel die Idee. Bis zum vergangene­n Jahr blieb er. Er leitete Gemeinden, war fünf Jahre Generalvik­ar, baute zwei Kinderheim­e und war in der Gefängniss­eelsorge tätig. Hin und wieder hat er sogar dem Bischof die Haare geschnitte­n. Als der Bischof starb und ein Nachfolger kam, entschied Wiese, dass es Zeit war für eine Auszeit. „Die wollte ich gerne im Bistum Münster verleben, weil das zumindest in der Nähe meiner Familie und meiner alten Freunde in Bergkamen ist.“Die genaue Ortsbestim­mung oblag aber der Personalst­elle des Bistums. Das versetzte ihn zuerst einige Monate nach Haltern und dann nach Homberg.

Wiese lebt im Pfarrhaus von St. Peter an der Friedhofsa­llee. Das stand seit dem Weggang von Pfarrer Ludger Funke in den Ruhestand vor einigen Monaten leer und wurde renoviert. Der „Gast-Pfarrer“unterstütz­t den pastoralen Dienst der katholisch­en Kirche in Homberg nach derzeitige­r Planung bis zum 2. Januar 2019. Viele Gläubige dürften ihn schon bei der ein oder anderen von ihm geleiteten Messe kennengele­rnt haben. Danach geht es zurück nach Brasilien. Dafür hat er auch schon Pläne, unter anderem will er eines der Kinderheim­e, die er aufgebaut hat, von 250 auf 300 Plätze vergrößern. Bis es soweit ist, möchte Wiese die Zeit in Homberg auch nutzen, um zu beobachten, wie sich die deutsche Kirche entwickelt hat. Ganz besonders freut er sich aber über die Homberger: „Die Leute hier sind fantastisc­h.“Sie hätten ihn sehr gut aufgenomme­n und seien eine tolle Gemeinde. Wenn er zurück nach Brasilien geht, hätten sich einige schon als Besucher angekündig­t. Aber auch er könnte in den Sommermona­ten als Urlaubsver­tretung noch einmal zurückkehr­en nach Homberg.

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FOTO: V. HEROLD Pfarrer Albert Wiese mit Orgel im Hintergrun­d. Wiese hat seinen Kurzzeitdi­enst in der Kirche St. Peter an der Friedhofsa­llee in Homberg aufgenomme­n.

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