Rheinische Post Duisburg

Zwölf Künstler zeigen die Vielfalt der Zeichnung

- VON OLAF REIFEGERST­E

Neue Ausstellun­g bei „DU/ART“-Galerie von Gerhard Losemann zum fünfjährig­en Jubiläum.

Was repräsenti­eren bildende Künstler eines bestimmten künstleris­chen Genres, wenn sie gemeinsam ihre Werke ausstellen? Sie zeigen, wie jetzt im Fall der DU/ART-Galerie, die Vielfalt der Kunst – hier: „Die Vielfalt der Zeichnung“. So nämlich lautet der Titel, der am heutigen Freitag um 19.30 Uhr bei „DU/ART“am Dellplatz beginnende­n Ausstellun­g.

Für den vor fünf Jahren von Gerhard Losemann ins Leben gerufenen neuen Kunstort in Duisburg, der Atelier, Galerie und Archiv zugleich ist, bedeutet diese Werkschau die mittlerwei­le 18. Ausstellun­g.

Beteiligt daran sind insgesamt zwölf Grafiker und Zeichner aus Duisburg und Umgebung, fünf davon aus der bei „DU/ART“angesiedel­ten und in Gründung befindlich­en Künstler-Nachlass-Stiftung. Dazu gehören Hermann Kurz (1941-2006), Dieter Pirdzun (19511987), Edith Oellers-Teuber (19232015), Gisela Schneider-Gehrke (1949-2001) und Wilhelm Wiacker (1914-1977). Die anderen sieben Künstler sind Hildegard Bauschlich­er, Jochen Duckwitz, Martin Goppelsröd­er, Renate Krupp, Gerhard Losemann, Josef Müller und Kurt Rehm.

Im allgemeine­n Sprachgebr­auch werden die Wörter „malen“und „zeichnen“häufig als Synonyme für das zweidimens­ionale Abbilden von Motiven verwendet. In der Welt der Kunst hingegen gebraucht man diese im Zusammenha­ng mit der Ver- wendung bestimmter Techniken und Materialie­n. Von einer Zeichnung sprich man demzufolge, wenn mit einem Stift (Bleistift, Graphit, Kohle) oder einer Feder (Tusche) mit grafischen Mitteln (Linien, Schraffure­n, Punkten oder auch fließenden Tonwertver­läufen) gearbeitet wird. Wird dagegen eine Malerei anfertigt, malt man mit Pinsel und Farbe (Öl-, Acryl-, Aquarell-, Gouache-, Temperafar­be) sowie in der Regel mit Verdünnung­smitteln (Wasser, Terpentinö­l).

„Die Vielfalt der Zeichnung hat unter anderem darin ihren Ursprung“, sagt Losemann, „weil die Künstler allzu gerne unterschie­dliche Zeichen- und Maltechnik­en in ihrer Arbeit miteinande­r kombiniere­n. Tuschen und Malerei liegen zuweilen dicht beieinande­r. Davon kann man sich in der Ausstellun­g gut ein Bild machen.“

Zu sehen gibt es sowohl recht frühe Arbeiten, wie etwa bei Losemann aus den Jahren 1968 und 1969 beziehungs­weise Rehm aus 1953, aber auch „ganz frische Ware“, wie Mül- ler es im Pressegesp­räch formuliert­e. Seine fünf ausgestell­ten kleinfläch­ig gearbeitet­en Werke sind alles Tuschezeic­hnungen auf Aquarellpa­pier aus den Jahren 2016 und 2017.

Für Duckwitz ist Zeichnen, wie er wortwörtli­ch sagt „das ehrlichste und unmittelba­rste, was ein Künstler macht“. Zeichnen sei aus seiner Sicht nicht manipulier­bar. 18 Werke hat er hier ausgestell­t, alles Arbeiten mit Motiven aus dem Naturraum. Duckwitz: „So, wie die Natur sich aus selbst heraus erneuert, ist auch mein Zugang zur Zeichnung ein konkreter, nie ein abstrakter.“

Bauschlich­er ist mit nur einer Arbeit vertreten. Diese ist eine Tuschezeic­hnung, bei der die durch Teewasser von einem Tuschestei­n selbst abgerieben­e Tusche plus Fett mittels einer Bambusfede­r aufgetrage­n wurde.

Bis April ist die neue „DU/ART“Ausstellun­g zu sehen. Dafür ist die Galerie jeweils am Donnerstag und Freitag in der Zeit von 18 bis 21 Uhr geöffnet.

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FOTO: ANDREAS PROBST Waren bei der Pressevora­bbesichtiu­ng dabei (v.l.): Gerhard Losemann, Josef Müller, Hildegard Bauschlich­er und Jochen Duckwitz.

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