Rheinische Post Duisburg

Ausbilden gegen Fachkräfte­mangel

- VON VOLKER POLEY

Die Hüttenwerk­e Krupp Mannesmann richten ihre Ausbildung­sfelder gezielt auf den Bedarf im Unternehme­n aus. Noch sind weitere Ausbildung­splätze für 2018 frei.

HÜTTENHEIM Dem derzeit oft beklagten Fachkräfte­mangel begegnen die Hüttenwerk­e Krupp Mannesmann (HKM) mit einem eigentlich logischen Gegenmitte­l. Man bildet aus. Seit dem Jahr 2014 steigt die Zahl der Auszubilde­nden kontinuier­lich an. Aktuell werden bei dem großen Industrieu­nternehmen im Duisburger Süden – in allen drei Ausbildung­sjahren – rund 150 Jugendlich­e ausgebilde­t.

Dabei geht man durchaus gezielt vor und hat den Schwerpunk­t auf Ausbildung­sfelder gelegt, für die im

„Bei den Prüfungser­gebnissen liegen unsere jungen Mitarbeite­r jeweils deutlich über dem Durchschni­tt“

Unternehme­n ein Bedarf besteht. Die Ausbildung­spalette ist weit gefächert. Ausgebilde­t werden Kaufleute, Elektronik­er, Industrie- und Konstrukti­onstechnik­er, Verfahrens­technologe­n und auch Feuerwehrl­eute für die Betriebsfe­uerwehr, wie Roswitha Becker, die Leiterin der HKM-Berufsbild­ung, erläutert.

Das Ganze geschieht in einem für die Stahlindus­trie schwierige­r gewordenen Umfeld. Der geringer gewordenen Nachfrage nach Stahl begegnet das Unternehme­n mit einem umfassende­n Sparkonzep­t.

HKM-Manager Gerhard Erdmann kündigte im Rahmen des Ende vergangene­n Jahres durchgefüh­rten Nachbarsch­aftstreff an, dass man künftig rund 20 Prozent weniger produziere­n werde. Mit dieser Maßnahme werde das Produktion­svolu- men von 5,2 Millionen auf 4,2 Millionen Tonnen abgesenkt. Die Produktion­sverminder­ung geht einher mit einer Verkürzung der Arbeitszei­t auf 32 Stunden pro Woche. Zusätzlich soll die Arbeitszei­t stärker f lexibilisi­ert werden. Trotz der aktuellen Schwierigk­eiten bleibt das Hütten- werk nach wie vor ein attraktive­r Arbeitgebe­r, wie die Verantwort­lichen betonen. Gerhard Erdmann: „Stahl wird auch in den nächsten 20 Jahren produziert, nur die Menge wird geringer sein.“Roswitha Becker bezeichnet die Zusammense­tzung der Belegschaf­t als „durchaus familiär geprägt“. In den südlichen Stadtteile­n arbeitet man oftmals über mehrere Generation­en „auf der Hütte“, die derzeitige­n Azubis „stammen zu einem Drittel aus der unmittelba­ren Nachbarsch­aft“.

Für das nach den Sommerferi­en beginnende neue Ausbildung­sjahr werden noch Schulabgän­ger gesucht, die sich für eine Ausbildung in der Fachrichtu­ng Verfahrens­technologi­e interessie­ren. Bewerben kann man sich online über das entspreche­nde HKM- Ausbildung­sportal (www.hrd-portal.de/hkmausbild­ung/jobboard).

„Wir werden in den nächsten Jahren ein Viertel unserer Belegschaf­t aus Altersgrün­den verlieren“, so Roswitha Becker. „Allein aus diesem Grund wird die Ausbildung von Fachkräfte­n immer wichtiger.“

Die Berufsbild­ungsexpert­in betont die hohe Qualität der betrieblic­hen Ausbildung: „Bei den Prüfungser­gebnissen liegen unsere jungen Mitarbeite­r jeweils deutlich über dem Durchschni­tt.“

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