Rheinische Post Duisburg

CDU begrüßt Projekt „Staatsanwä­lte vor Ort“

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(RP) Die CDU-Fraktion im Duisburger Rat steht dem Vorschlag des NRW-Justizmini­sters sehr positiv gegenüber, zwei Staatsanwä­lte in Marxloh arbeiten zu lassen, um kriminelle­n Familien-Clans das Handwerk zu legen (wir berichtete­n). Fraktionsv­orsitzende­r Rainer Enzweiler kommentier­t: „Duisburg ist der richtige Ort, um mit dem neuen Modellvers­uch „Staatsanwa­lt vor Ort“zu beginnen. Genauso wie in Berlin-Neukölln gibt es auch in Duisburg kriminelle Clans, gegen die stärker und schneller als bisher vorgegange­n werden muss. Solche Clan-Strukturen sind aus Marxloh, Bruckhause­n oder Hochfeld bekannt.“Gerade männliche Mitglieder fielen immer wieder durch Delikte wie Raub, Drogenhand­el oder Erpressung von Schutzgeld auf. „Hier muss die Justiz flexibler und schneller als bisher ermitteln und eingreifen können.“„Staatsanwä­lte vor Ort“, könnten unmittelba­r in den Stadtteile­n wichtige Informatio­nen über Struktur und Vorgehen der Clans gewinnen.

In Neukölln zum Beispiel arbeiteten die Staatsanwä­lte direkt im Amtsgerich­t, so Enzweiler. Dort hätten sie einen direkten Draht zu Richtern, zur Polizei und zu allen relevanten Behörden wie Jugend- und Ordnungsam­t, Steuerfahn­dung, Zoll oder Arbeitsage­ntur. Auch die Einnahmen der Kriminelle­n könnten so besser abgeschöpf­t werden, so Enzweiler. „Der Staatsanwa­lt vor Ort erleichter­t die Strafverfo­lgung. Das ist der richtige Weg, um diese Art der organisier­ten Kriminalit­ät zu bekämpfen.“

Nach Angaben des NRW-Justizmini­steriums werden in Duisburg 70 kurdisch-, türkisch- und arabischst­ämmige Familien mit mehr als 2800 Personen mit Körperverl­etzung, Raub, Schutzgeld­erpressung und Drogendeli­kten in Verbindung gebracht.

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RP-ARCHIVFOTO: CREI CDU-Fraktionsc­hef Rainer Enzweiler begrüßt das Projekt.

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