Abschiede beim letzten West-Helau der Session
Die Karnevalsfamilie brachte die Glückauf-Halle wieder einmal zum Beben.
HOMBERG Am Sonntagabend war es in dieser Session zum letzten Mal närrisch in der Glückauf-Halle. Traditionell beschließt die Prunksitzung der Karnevalsfamilie Homberg 1936 das jecke Treiben in der guten Stube. Die Halle war wie immer ausverkauft und die Stimmung bestens. Denn bei der Karnevalsfamilie gab es gleich mehrere besondere Anlässe zu feiern.
Die Playback-Künstler der „Homberger Sternchen“haben nach 17 Jahren ihr Gründungsmitglied Uwe Pretzer verabschiedet. „Es sind vier tolle Jungs, die lieber gewollt hätten, dass ich dabei bleibe, aber irgendwann muss ja Schluss sein“, sagte Pretzer. Wie bei seinem ersten Auftritt gab Pretzer auch diesmal den Wolfgang Petry mit einem Arm voller Bänder. Die restlichen Sternchen, Harald „Harry“Höhnen, Dirk Mangegold, Sven Franke und Rebecca Pletsch, haben sich mit einem „Best of Uwe“-Programm von ihrem Mitglied verabschiedet. Daran hatte natürlich auch das Publikum seine helle Freude.
„Entstanden sind die Homberger Sternchen aus einer Bierlaune. Es sollte ein Programmpunkt für einen runden Geburtstag eines ElferratsMitglieds sein“, sagt Dirk Manegold. Das kam so gut an, dass die Sternchen mit ihrer Playback-Show seitdem im Karneval, auf Hochzeiten und Geburtstagen unterwegs sind.
Einen Doppel-Abschied gab es auch beim Männerballett „Die Rheinperlen“. Nach 44 Jahren haben Conrad und Theresia Redding aufgehört. Während Theresia Redding Trainerin und Mitbegründerin der 18-köpfigen Tanzgruppe war, ist ihr Mann Conrad Tänzer und Manager gewesen. „Sie haben gesagt, dass sie zu einem närrischen Jubiläum aufhören wollen“, erzählt Karnevalsfamilien-Sprecher Arne Wehner. Damit gehe eine Ära im Männerballett zu Ende.
Nebenbei hat die Karnevalsfamilie auch noch einen neuen Orden aufgelegt. Zum ersten Mal, darum heißt er Gründungsorden. Zu sehen sind ein Tanzmariechen und ein Mitglied des Elferrates. Im Hintergrund steht „Komps Traut“, die Göttin des Glücks auf dem Brunnen am Bismarckplatz. Unten das Sessionsmotto: „Eine schrecklich jecke Familie.“
Fast fünf Stunden dauerte das Programm in der Glückauf-Halle. 14 Programmpunkte hatten die Organisatoren vorbereitet. Dabei ga- ben sich eingekaufte Künstler und Eigengewächse das Mikrofon in die Hand. Dazu gehörten die „Swinging Funfars“aus Düsseldorf und „Lieselotte Lotterlappen“aus Köln, genauso wie die Tanzgarden der Karnevalsfamilien oder „Der lustige Joe“– ebenfalls ein Urgestein, das nur einmal im letzten Jahr wegen Krankheit aussetzen musste. Das Publikum dankte mit frenetischem Applaus.