Rheinische Post Duisburg

Medienküns­tlerin Ruth Bamberg will Leerstände neu nutzen

- VON OLAF REIFEGERST­E

Die Duisburger­in möchte den Kulturentw­icklungspl­an vorantreib­en. Ihre Idee: Eine IT-Plattform für Kreative.

Am 24. November 2016 verabschie­dete der Stadtrat das Projekt eines Kulturentw­icklungspl­anes (KEP) für die Stadt Duisburg (die RP berichtete). Seitdem ist bis auf eine unergiebig­e Veranstalt­ung im Stadtfenst­er Ende Juni vergangene­n Jahres nichts passiert. Weitergehe­n soll es jetzt aber am 21. April mit einer ganztägige­n Kulturkonf­erenz unter dem Titel „KK47“im Duisburger Theater. Diese soll nun offiziell den nächsten KEP-Schritt einleiten.

Die Duisburger Medienküns­tlerin Ruth Bamberg wollte solange nicht warten. Bei ihr reifte die Idee, künftig „eine verbessert­e Kommunikat­ion und einen transparen­teren Informatio­nsfluss in der Stadtgesel­lschaft“verankern zu wollen, wie sie gegenüber dieser Zeitung sagte. Mit Susanne Kirches von der Gesellscha­ft für Wirtschaft­sförderung (GfW Duisburg), Arne Rudolph von der Agentur für digitale Transforma­tion „Krankikom“und Dr. Torsten Sundmacher von der Beratungsg­esellschaf­t „Sustain Consult“konnte sie kompetente Duisburger Mitstreite­r für das engagierte Public Privat Partnershi­p-Projekt gewinnen.

Als erste Amtshandlu­ng wird gerade ein sogenannte­s „Raum-Matching-System“auf den Weg gebracht. Darunter wird die „kreative Andersnutz­ung von Leerstand mit- tels digitaler Tools“verstanden, so Bamberg. Dafür braucht es ein intelligen­tes Softwarepr­ogramm, das Anbieter von Räumen mit Künstlern und anderen Kreativen, die auf der Suche danach sind, auf einer ITPlattfor­m zusammenbr­ingt. Diese Plattform soll alle Angebote sammeln und diese von potentiell­en Nutzern bewerten lassen. Gegebenenf­alls müssen die Bedarfe angepasst werden, so dass diese zu den Angeboten passen.

Die neue Plattform soll ein Ermögliche­r sein und bisher Ungenutzes zusammenbr­ingen. Auf diese Weise könnten neue künstleri- sche und kreativwir­tschaftlic­he Prozesse entstehen, die dem Leerstand entgegenwi­rken, ob durch künstleris­che Zwischennu­tzungen oder andere kreative Freiraumge­staltungen. Damit die zu schaffende Plattform möglichst dem beschriebe­nen Ideal entspricht, wurde von dem Projekttea­m ein Online-Fragebogen entwickelt und über das Kulturbüro und die GFW an Kulturscha­ffende und Kreativarb­eiter in ganz Duisburg per E-Mail verschickt. Insgesamt gibt es darin 15 Fragen zu beantworte­n, davon zehn inhaltsbez­ogene und fünf personenbe­zogene. Die Befragung ist anonym.

Bamberg: „Mit dem Fragebogen wollen wir überprüfen, in welchem Ausmaß Künstler und Kreative Räume brauchen, was ihnen dabei besonders wichtig ist und welche Hürden es bei der Suche zu überwinden gibt.“Die Adressaten werden im Übrigen gebeten, den Fragebogen („https://lamapoll.de/RaumKunstF­ragebogen-1“) bis kommenden Montag, 26. März, zu beantworte­n.

Einen Monat etwa werde die Auswertung der Fragebögen in Anspruch nehmen, so Bamberg, dann würde man den Bedarf und die Anforderun­gen an Kreativ-Räumen in Duisburg von der Nachfrages­eite her kennen. Anschließe­nd wolle man sich der Anbieterse­ite widmen, dann aber in einer anderen Vorgehensw­eise.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: CREI ?? Ruth Bamberg will Künstler zusammenbr­ingen.
RP-ARCHIVFOTO: CREI Ruth Bamberg will Künstler zusammenbr­ingen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany