Baby stirbt durch Hundebiss
Die jüngste Attacke wirft die Frage nach mehr Schutz vor gefährlichen Hunden auf.
BERLIN (may-) Nach dem tödlichen Hundeangriff auf eine im Rollstuhl sitzende Frau und ihren Sohn in Hannover ist die Empörung über gefährliche Kampfhunde durch einen weiteren Todesfall gestiegen. Im hessischen Bad König starb ein sieben Monate alter Junge durch Bisse in den Kopf, die ihm der Familienhund zugefügt hatte. Die Politik fordert nun Konsequenzen.
In Hannover steht ein behördliches Versäumnis im Raum. Vor sieben Jahren soll das Veterinäramt bereits Hinweise auf eine gesteigerte Aggressivität des Hundes und eine mangelnde Eignung des Halters bekommen haben. Doch ein Entzug des Hundes wurde versäumt, obwohl der Halter der angeordneten Begutachtung nicht nachkam. Der tödlich-aggressive StaffordshireTerrier-Mischlingshund „Chico“löste eine Online-Petition aus, mit der Hunderttausende erreichen wollen, dass das Tier nicht eingeschläfert, sondern nur anderweitig
Günter Krings untergebracht wird. Der Tierschutzbund forderte, auch gefährlich gemachten Hunden die Chance zur Resozialisierung zu geben.
In Bad König ist die Rassezugehörigkeit noch nicht geklärt. Es könne sich um einen Staffordshire-Mix handeln, hieß es vonseiten der Behörden. Sie wollen nun weitere Tests veranlassen. Das Tier sei nicht als Kampfhund registriert gewesen.
Die Bundesländer haben auf zurückliegende Todesfälle mit eigenen Gefahrhundeverordnungen reagiert, die sich bei Haltungs- und Meldevorschriften sowie Bußgeldern teils stark unterscheiden. Innen-Staatssekretär Günter Krings forderte die Länder zu einer Überprüfung auf: „Jedes Land sollte für sich sehr kritisch prüfen, ob die Regeln ausreichen und wie sie konsequenter vollzogen werden können“, sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion. Der Schutz insbesondere von Kindern müsse „oberste Priorität“haben.
„Der Schutz insbesondere von Kindern muss oberste Priorität haben“
Innen-Staatssekretär, CDU