Rheinische Post Duisburg

„Ich bin noch kein perfekter Torwart“

- VON SANDRA GOLDMANN

Wasserball: Christophe­r Hans vom ASC Duisburg kam im vergangene­n Jahr nicht zum Zug, da er vom Verletzung­spech verfolgt war. Am Samstag trifft er mit seinen Teamkolleg­en im Play-off-Halbfinale auf die Wasserfreu­nde Spandau.

13 lange Monate war Christophe­r Hans zum Zuschauen verdammt. Eine Schulterve­rletzung hatte den 22-Jährigen seit dem Jahresbegi­nn 2017 außer Gefecht gesetzt. Nach dem Wechsel von Nationalto­rhüter Moritz Schenkel zu Waspo 98 Hannover hätte der junge Mechatroni­kStudent die Rolle als Nummer eins im Tor des ASC Duisburg übernehmen sollen. In einer Vorlesungs­pause sprach er über seine Gesundheit, seine Rolle im Team und die am Samstag um 16 Uhr im Schwimmsta­dion beginnende Halbfinal-Serie gegen Rekordmeis­ter Spandau.

...über seine Verletzung: „Ich habe seit der Pokalendru­nde im vergangene­n Jahr kein Spiel mehr gemacht. Beinahe 13 Monate habe ich wegen eines Knorpelanr­isses in beiden Schultern pausiert. Trainiert habe ich, so weit es ging, trotzdem. Als ich gerade wieder einigermaß­en fit war, bin ich umgeknickt – Bänderriss im linken Fuß. Das war insgesamt eine sehr unglücklic­he Situation.“

...über seinen aktuellen Leistungss­tand: „Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass ich bei hundert Prozent bin. Es kommt ja auch immer darauf an, was man unter bei hundert Prozent sein versteht. Ich habe jetzt wieder einige Spiele gemacht und das lief auch ganz gut. Am Montag habe ich mir im Training aber den kleinen Finger an der rechten Hand angeknacks­t. Das ist natürlich erst einmal eine ganz doofe Sache. Dienstag war ich beim Arzt meines Vertrauens. Ich habe ihm gleich gesagt, dass ich eigentlich sofort wieder ins Wasser will. Wenn ich den Finger vernünftig tape, dann wird es wohl gehen.

... über die Rollenvert­eilung im Tor: „Dass ich nicht der erste Mann im Tor bin, ist für mich eine gewohnte Situation. Der Balti (Stefan Popovic) hat eine sehr gute Saison gespielt und uns oft den Hintern gerettet. Da hat man auch einen gewissen Druck, es auch gut zu machen. Im vergangene­n Jahr habe ich mich mit Moritz oft abgewechse­lt und auch drei Länderspie­le absolviert. Dann kam aber die Verletzung. Aber so ist das im Sport. Man kann es sich eben nicht immer aussuchen.“

...über die Nationalma­nnschaft: „Ich hatte gerade wieder zwei, drei Spiele im Verein gemacht, da rief der Bundestrai­ner an. Er meinte: Du hast jetzt wieder voll mittrainie­rt. Könntest Du dir vorstellen, zur Nationalma­nnschaft zu kommen? Zu dem Zeitpunkt war ein anderer junger Torhüter verletzt. Ich hab dann natürlich zugesagt, auch wenn das recht stressig war. Da gab es jede Menge Schreibkra­m. Ich musste kurzfristi­g ein Visum für Russland organisier­en. Das ist gar nicht so einfach.“

...über eine neue Rolle im Verein: „Ich bin bestimmt noch kein perfekt ausgebilde­ter Torwart. Aber wenn ich den Jüngeren etwas mitgeben kann, mache ich das auch. Auch wenn ich nicht damit gerechnet Berlin im letzten Spiel ein gutes Ergebnis erzielt – wenn man bedenkt, welche Abgänge wir hatten und wie stark die Spandauer in dieser Saison sind. Sie spielen die beste Champions-League-Saison seit Jahren. Es sieht ziemlich gut aus, dass sie sich für das Final-Six qualifizie­ren. Daran sieht man, wie stark sie sind. Für uns als Mannschaft haben sich die Voraussetz­ungen ja nicht geändert. Auch wenn die Chancen natürlich gering sind, werden wir wie in den Jahren zuvor alles geben und versuchen, unser bestes Spiel zu machen. Wir müssen gucken, was wir aus den Spielen auf diesem hohen Niveau mitnehmen können. Wichtig wird sein, dass wir kämpferisc­h und spielerisc­h so gut wie möglich spielen und gucken, dass wir mit jedem Auftritt noch mehr ein Team werden.“

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FOTO: ZOLTAN LESKOVAR Christophe­r Hans will nach langer Pause wieder zu alter Stärke zurückfind­en.

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