Von Altnazis und Steinzeit-Muslimen
Worum ging es? Der bei Nürnberg lebende Libyer Ismael Elmahi und seine Schwester wurden blutig erschlagen. Kurz darauf stirbt ein Polizist auf mysteriöse Weise. Worum ging es wirklich? Um die Pervertierung von Konzepten wie „Ehre“und „Haltung“. Der örtliche Altnazi hat seine Familie mit seiner Ideologie vergiftet, dazu wer weiß wie viele Menschen im Sportverein, in dem er – Achtung – Ehrenpräsident war. Der freundliche arabische Schneider indes ist fest davon überzeugt, dass nur Araber etwas von „Ehre“verstehen, und leitet daraus ein Recht auf Blutrache ab. Mit dieser Steinzeit-Variante des Islam macht er junge Männer zu Mördern. Wie viel Moral steckte in diesem „Tatort“? Eine große Portion, aber das wirkt nicht unangenehm, weil niemand als großer Moralisierer in Erscheinung tritt. Nicht Voss, für den voll integrierte „Super-Moslems“kaum vorstellbar sind. Und schon gar nicht Paula Ringelhahn, deren Affäre mit ihrem Kollegen dessen offenbar rechtsradikale Frau (bärenstark: Ursula Strauss) so sehr in ihrem verqueren Weltbild bestätigt, dass sie ihren Gatten vergiftet. Wie glaubhaft ist das Fränkisch? Lothar Matthäus lässt grüßen: Im Franken-„Tatort“werden Menschen etwa „derschloong“statt erschlagen. Die Dialektforscherin Monika Fritz-Scheuplein urteilt: högschd authentisch! T. Jochheim