Rheinische Post Duisburg

Folkwang - Erstklassi­ge Barockviol­ine-Studentinn­en

- VON INGO HODDICK

„Alte Musik“ist neben „Kammermusi­k“und „Künstleris­che Ausbildung Klavier“einer der drei Schwerpunk­te am Campus Duisburg der Folkwang-Universitä­t der Künste (die RP berichtete). Jetzt gab es dort wieder einmal einen erstklassi­gen Vortragsab­end, diesmal von der Barockviol­ine-Klasse Mayumi Hirasaki.

Es präsentier­ten sich fünf Barockgeig­erinnen der Zukunft. Vier von ihnen spielten insgesamt sechs Sonaten mit Basso continuo, drei davon wiederum vier Sonaten aus jenem Opus 5, das Arcangelo Corelli im Jahr 1700 veröffentl­ichte. Das klang klar und geradeaus, eben entspreche­nd der barocken Aufführung­spraxis auf Darmsaiten, mit sprechende­r Phrasierun­g und mit Vibrato nur als Verzierung. Besonders geistvoll wirkte das bei Anne- Rose van Gils - sie hatte sich mit den Sonaten c-Moll op. 5 Nr. 6 von Pietro Locatelli und D-Dur op. 4 Nr. 1 von Francesco Geminiani freilich auch die noch witzigere Musik aufs Notenpult gelegt.

Salome Ryser (Violoncell­o) und Marta Dotkus (Cembalo) waren auch diesmal wieder ein festes Fundament, machten zugleich aus der Begleitung lebendige Musik, im jeweils vorzüglich­en Zusammensp­iel der Drei. Das größte Ereignis des Abends war freilich, wie Ha-Na Lee als die fünfte im Bunde zwei ebenso bekannte wie anspruchsv­olle Stücke für Violine solo hinlegte, nämlich zwischendu­rch die Nr. 16 „Passacagli­a“aus den Mysterien-Sonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber und als krönender Abschluss die „Ciaccona“aus der Partita Nr. 2 dMoll BWV 1004 von Johann Sebastian Bach. Die Musik zeigte hier ihre Größe - ohne falsches Pathos.

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