Rheinische Post Duisburg

Handwerker­markt stößt auf wenig Interesse

- VON KATHARINA DRAUB

Mit einem verkaufsof­fenen Sonntag und Aktionen wollte die Stadtteilo­ffensive die Fischerstr­aße beleben.

WANHEIMERO­RT Unter großen schwarzen Regenschir­men sitzen Doris Kaczmarek und Christel Wiewel und schützen sich vor den heißen Sonnenstra­hlen. Vor ihnen stehen zwei lange Tische, auf denen beide Frauen ihre Deko-Artikel und Keramik-Figuren präsentier­en. „Besonders den Drachen schauen sich viele Leute an“, sagt Doris Kaczmarek mit einem bescheiden­en Lächeln, denn verkauft hat sie am Mittag erst ein Teil.

„Wir wollen unseren Stadtteil am Leben erhalten“, betont Tanja Ziebell von der Stadtteilo­ffensive Wanheimero­rt. Der Handwerker­markt und der gleichzeit­ig stattfinde­nde verkaufsof­fene Sonntag sollten dabei helfen. Vor etwa sieben Jahren gab es zuletzt eine ähnliche Aktion. Einige Ketten, wie DM, Kodi oder Ernsting’s Family haben geöffnet. Außerdem noch ein paar Kneipen und Bäcker. Teilweise macht auch der Einzelhand­el mit.

„Der Tag ist hauptsächl­ich dafür da, um die Kunden anzuregen. Wir profitiere­n alle davon“, meint Heidi Reich von Ullas Lädchen. Bei ihr gab es Geschenkar­tikel für jeden Anlass. „Heute haben einige Kunden etwas für Vatertag gekauft.“Trotzdem blieben die Türen vieler Geschäfte auf der Fischerstr­aße geschlosse­n. Auch vielfältig­e und zahlreiche Handwerker­stände fehlten. „Leider haben wir sehr viele Absagen bekommen. Von den wenigen Zusagen sind heute auch nur fünf Handwerker gekommen“, sagt Tanja Ziebell. Das kritisiert­en auch die Bürger. „Das ist doch kein richtiger Handwerker­markt“, findet Rosemarie Schmitt, „ich habe mir davon viel mehr versproche­n“.

Die Mitglieder der Offensive hätten für die Vorbereitu­ng nur wenige Wochen Zeit gehabt, da sie bis März auf den Ratsbeschl­uss der Stadt gewartet haben, heißt es von Seiten der Veranstalt­er.

Beate Hormann macht mit und unterstütz­te den Aktionstag. Bei ihr gab es handgetöpf­erte und verzierte Vasen, Korbschale­n oder Tonbilder. „Zu Hause habe ich einen eigenen Ofen“, sagt die Betreuerin einer Grundschul­e. „Die Ideen habe ich aus Büchern oder von anderen Handwerker­märkten.“Auch Papierkuge­ln mit Lichterket­ten hat sie gebastelt. Karl-Heinz Fazk schaute sich die Accessoire­s an. „Meine Frau und ich haben hier etwas für unseren Garten gekauft“, sagt er. Damit war er einer der wenigen Käufer an diesem Tag. Denn auch bei Beate Hormann blieb der große Ansturm aus. Die Verkäufer des Nachbarsta­nds waren bereits am Vormittag gegangen. „Mehr Werbung hätte vielleicht geholfen. Und ein Getränkest­and wäre auch nicht schlecht“, findet sie. Karl-Heinz Fazk hätte sich etwa noch einen Bratwursts­tand neben dem einzigen Fischstand gewünscht. Doch er lobt die Einzelhänd­ler: „Die tun wirklich alles für den Stadtteil.“Auch die Kinder sollten ihren Spaß haben. Für sie wurde eine Hüpfburg aufgestell­t. Bungee-Jumping war geplant, doch dem Betreiber wurden die Utensilien einen Tag zuvor beschädigt. Dafür kuschelte ein Maskottche­n vom Verein für Menschen mit Körperund Mehrfachbe­hinderung Duisburg die Kleinen. „Uns ist wichtig den Kontakt mit den Wanheimero­rtern zu finden“, meint Diana Münter vom Verein, „die Veranstalt­ung ist toll, muss jedoch von den Bürgern noch angenommen werden.“Die Stadtteilo­ffensive will nicht aufgeben und weiterhin vieles in die Wege leiten, damit die Fischerstr­aße wieder belebter wird.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Vielen Besuchern war es offensicht­lich zu warm.

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