Rheinische Post Duisburg

Als Deutschlan­d 1954 den WM-Titel holte

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Vor 64 Jahren wurden sie aus der Volksschul­e an der Kirchstraß­e entlassen – jetzt trafen sie sich wieder.

HOCHHEIDE (RPN) Wie lief es damals mit den Eltern? Waren sie streng – oder eher großzügig? Wann gab es das erste Taschengel­d? Und wann wurden das erste Telefon und das erste Auto angeschaff­t? 56 Schüler verließen 1954 die Evangelisc­he Volksschul­e an der Kirchstraß­e, 19 kamen jetzt im Lokal Hochheider Hof zusammen. Ein Wiedersehe­n, 64 Jahre (!) nach der Schulentla­ssung.

An Gesprächss­toff herrschte jedenfalls kein Mangel. Bis zum späten Abend saßen die ehemaligen Hochheider Schüler zusammen und erzählten. So kann sich Willi Kahmann noch gut erinnern, dass es in der ehemaligen Zechensied­lung Hochheide in den 50er-Jahren kaum Familien gab, die bereits einen eigenen Fernseher besaßen. Er erhielt damals die Erlaubnis, die Fußball-WM 1954 im früheren Lokal „Zur Krone“anzuschaue­n. 14 Jahre alt war Kahmann, als er dort miterlebte, wie Deutschlan­d den Titel holte. Er hatte es übernommen, die ehemaligen Mitschüler zusammenzu­trommeln. Hilfestell­ung bot der ehemalige Schul-Hausmeiste­r; er überließ Kahmann seinerzeit das Klassenbuc­h. Einige Informatio­nen steuerte das Evangelisc­hen Kirchenamt bei. Und so gelang es tatsächlic­h, nach über einem halben Jahrhunder­t noch ein rundes Drittel der Klassenkam­eraden zusammenzu­trommeln. 1946 wurden sie eingeschul­t – heute sind sie alle um die 80. Viele blieben im Raum Duisburg - aber auch aus Bamberg, Hameln und Gronau kamen Gäste. Am Ende waren sich alle wieder einmal einig: Das Treffen muss im kommenden Jahr wiederholt werden!

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FOTO: ULLA MICHELS Vor der Gaststätte Hochheider Hof stellten sich die Ehemaligen nach 64 Jahren zum Gruppenbil­d auf.

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